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oerttel.net

Mehr als peinlich:
Falsche Schreibweisen

Bin ich hier richtig?

Einen exklusiven Namen zu tragen, hat einen großen Nachteil: Dauernd wird er falsch geschrieben. Das fehlende zweite »t« ist dabei noch die einfachste Form der Verhunzung; ich habe bis zum »Ertl« schon alle Varianten erlebt.

(Ich glaube, Werthers Depressionen rührten auch von dauernden Fehlschreibungen seines Namens her, das hat uns der Goethe (auch so ein falschschreibträchtiger Name) nur verschwiegen.)

Das mag ja auch alles angehen, solange es nicht amtliche Stellen sind, die meinen Namen falsch schreiben. Bei eingehenden Schreiben sind sie pingelig wie sonstwas, dass auch alles korrekt ist (fast hätte ich hier »Korinthenkacker« geschrieben), aber was das Haus verlässt, kann ruhig vor Fehlern strotzen.

Ich war mal vor Gericht geladen - im doppelten Sinne: Welcher Hafer sticht diese Leute eigentlich, ständig die Vorsilbe »Ein-« bei der Ladung wegzulassen? Eine permanente Unhöflichkeit gegenüber dem Bürger! Und ich war auch geladen, weil mal wieder das zweite »t« fehlte!

Vor meiner Aussage dann die übliche Frage der Richterin: »Sind Sie Herr Burkhard Oerttel?«

Ich: »Kommt drauf an.«

Richterin: »Wie meinen Sie das jetzt, bitte?«

Ich: »Wenn Sie auf der Schreibweise meines Namens in der Ladung bestehen, bin ich es nicht.«

Richterin, an den Protokollführer gewandt: »Wie steht er denn in der Akte?«

Protokollführer: »O-e-r-t-t-e-l«

Ich: »So ist's korrekt. Warum schreiben Sie ihn denn in der Ladung falsch?«

Richterin und Protokollführer guckten mich mit einem Gesichtsausdruck an, der besagte: »Was bist'n du für'n Arsch?«

Zur Klarstellung: Ich bin keineswegs ein Pedant, im Gegenteil, ich lass gern mal Fünfe gerade sein, aber wenn hauptamtliche Pedanten schludern, speziell solche, die selbst besonders pedantisch sind, dann hau ich bei passender Gelegenheit zurück.

In der Verhandlung ging es übrigens lt. Ladung um einen Unfall in der Maurenallee in Berlin. Wie, Sie haben von dieser Straße noch nie gehört? Kein Wunder, gibt es in ganz Berlin nicht, weshalb ich mir eine zweite flapsige Bemerkung nicht verkneifen konnte: Ich sei nie in meinem Leben in der Maurenallee gewesen und wisse gar nicht, wo die denn wäre. Die Richterin wies dann darauf hin, dass es um die Masurenalle gehe, worauf ich mit einem "Achso!" und Wedeln mit meiner Ladung reagierte.

Darum dieser wichtige Rat:

Achten Sie auf korrekte Schreibweise aller Daten!

Der Formfehler ist der größte Feind der Ordnungsverwaltungen und Gerichte.

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