Eule
oerttel.net

Bunter Teller
Was mir sonst noch so auffiel
und nicht zu den anderen Themen passt.

Nützliche Informationen und Life Hacks

Er ist nun schon über 50 Jahre alt und berei­tet vielen Menschen immer noch Schwie­rig­kei­ten bei der Lösung. Ich habe (nicht nur als Erin­ne­rungs­stütze für mich selbst) den Lösungs­weg aufge­schrie­ben und grafisch aufbereitet.

Der kleine Merlin macht sich Sorgen um Pluto, weil ihm der Plane­ten­sta­tus aberkannt wurde.

Ein Wissen­schaft­ler des Deut­schen Zentrums für Luft- und Raum­fahrt antwor­tet ihm.

Ein Lehr­stück für adres­sa­ten­ge­rechte Kommunikation!

Erst muss die Seite komplett fertig sein, dann gibt’s hier was zu lesen.

Zu einer Zeit, als

  • Windows noch ein text­ori­en­tier­ter Datei­ma­na­ger mit beigefüg­tem bunten Programm­laun­cher war,
  • man in Word die Dateien noch mit E | Übertra­gen | Laden auf den den 25x80-Zeichen-Moni­tor brachte und
  • bei Micro­soft über­legt wurde, ob ein Papier­korb urhe­ber­recht­li­che Probleme aufwer­fen könnte,

gab es bereits die geniale Soft­ware PC-Geos, auch als »GeoWorks«, »NewDeal Office«, »Bread­box Ensem­ble« und ande­ren Namen vertrie­ben, ein Betriebs­sys­tem mit grafi­scher Ober­flä­che und einem Office­pa­ket, das echtes WYSIWYG, Vektor­schrif­ten und Vektor­gra­fik beherrschte.

Star­ten Sie eine Emula­tion von Bread­box Ensem­ble in einem Brow­ser­fens­ter, indem Sie das Bild anklicken.
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Leider konnte das System sich am Markt nicht durch­set­zen, doch die Geos-Szene in Deutsch­land ist noch aktiv. Jähr­lich tref­fen sich Geos-Anhän­ger in Grimma. 

Merkwürdigkeiten aus Beruf und Alltag

»Ich bin das mitt­lere von drei Kindern; ich kann nicht auto­di­dak­tisch arbei­ten.« (Reak­tion einer Mitar­bei­te­rin auf den Hinweis, dass es Hand­bü­cher gibt)

»Wenn das poli­ti­scher Wille ist, können Sie mir doch nicht mit Geset­zen kommen!« (Staats­se­kre­tä­rin zur Justitiarin)

»Sie erzäh­len mir jetzt seit zehn Minu­ten, warum es nicht geht. Ich will aber von Ihnen wissen, wie es geht!« (Führungs­kraft zum Bearbeiter)

»Dieses Arbeits­er­geb­nis kann nur zwei Ursa­chen haben: Dumm­heit oder Faul­heit. Suchen Sie sich eine aus!«
(Führungs­kraft zum Bearbeiter)

»Da hat sich in meiner Wieder­vor­lage der Vorgang XY nach oben gear­bei­tet …« (dezen­ter Hinweis einer Führungs­kraft, dass ein Termin über­schrit­ten wurde)

»Machen Sie das Fens­ter auf, damit der Gestank hier raus­geht!« (Arbeits­schüt­zer)
»Lassen Sie bloß alle Fens­ter zu, damit dieser Gestank nicht nach drau­ßen gelangt!« (Umwelt­schüt­zer)
[klas­si­sches Beispiel zur Ambi­va­lenz des Verwaltungshandelns]

»Der neue Stand­ort gefällt mir aber gar nicht. Da ist ja gar kein Aldi in der Nähe!« (Chef­se­kre­tä­rin)

»Ich versteh nur ›Gehalts­er­hö­hung‹.« (Anwen­der bei Update-Schulung)

»Haben Sie die Lösung oder sind Sie Teil des Problems?« (Inter­viewstart bei Organisationsuntersuchungen)

Es gibt diverse Manage­ment-Verfah­ren und ‑Modelle. Einige eher scherz­haft gemeinte, aber im tägli­chen Unter­neh­mens­le­ben durch­aus auch anzu­tref­fende habe ich hier zusammengefasst.

Manage­ment by …
Moses: Alle in die Wüste schi­cken und auf ein Wunder warten.

Hero­des: Mit großem Aufwand den fähigs­ten Nach­fol­ger ermit­teln und feuern.
Lore­ley: Äußerst reiz­voll und verlo­ckend, aber nicht Fisch und nicht Fleisch
Omelett: Mitar­bei­ter wie rohe Eier behan­deln und bei Bedarf in die Pfanne hauen.
Tarzan: Schlecht ausge­rüs­tet und ohne festen Boden unter den Füßen laut brül­lend den Affen geben.
Theo­prax: Theo­re­tisch ist prak­tisch alles möglich.
Cham­pi­gnon: Mitar­bei­ter im Dunkeln lassen, regel­mä­ßig mit Mist bewer­fen und köpfen, wenn sie zu groß werden.
Colum­bus: Auf Kosten ande­rer drauf­los fahren, nicht wissen, wo es lang geht, und am Ziel keine Ahnung, wo man ist.
Baby­sit­ter: Zuerst dessen Probleme lösen, der am lautes­ten schreit.
Step Dance: Mit viel Lärm auf der Stelle treten
Cowboy: Alles abgra­sen und dann weiter­zie­hen.
Dschun­gel­buch: Als Tiger star­ten und als Bett­vor­le­ger landen.
Hipp­o­po­ta­mus: Bis zu den Ohren im Dreck stecken, aber das Maul weit aufrei­ßen.
eGovern­ment: Mit dem Amts­schim­mel auf die Daten­au­to­bahn.
Jeans: Alle wich­ti­gen Stel­len mit Nieten beset­zen.
Heli­ko­pter: Mit viel Getöse einflie­gen, über allem schwe­ben, viel Staub aufwir­beln und wieder abschwir­ren.
Hütchen­spie­ler: Probleme heim­lich hin und her schie­ben und dabei kräf­tig abzo­cken.
Rudolph Rentier: Eigene Mängel als Vorzüge verkau­fen und sich damit an die Spitze setzen. [auch: SAP-Prin­zip]
Imbiss­bude: Allen ist alles Wurst, aber jeder gibt seinen Senf dazu.
Laub­blä­ser: Probleme mit viel Wind und Getöse von einem Ort zum ande­ren blasen ohne sie zu lösen.
Zeppe­lin: Dünn­häu­tig und aufge­bla­sen ganz oben schwe­ben und beim leises­ten Anlass explo­die­ren.
Prag­ma­tis­mus: Alles funk­tio­niert und keiner weiß, warum.
Popcorn: Jede Initia­tive gede­ckelt halten, aber aufhei­zen und das Ergeb­nis auf dem Markt verscher­beln.
Banana: Unaus­ge­go­rene Ideen umset­zen und in der Praxis reifen lassen.
Durch­lauf­er­hit­zer: Probleme nicht lösen, sondern verstär­ken und aufge­heizt weiter­ge­ben.
Wal: Mit klei­nen Augen und großem Maul tranig daher­kom­men, Dampf ablas­sen und wieder abtau­chen.
Yuppie: jung – dyna­misch – erfolglos


Zur Entspan­nung zwischen­durch: ein betriebs­wirt­schaft­li­ches Märchen


Die beste aller Manage­ment­for­men ist die Hierarchie.

Die 10A-Formel der Hier­ar­chie: 
Alle anfal­len­den Arbei­ten auf andere abwäl­zen, anschlie­ßend anschei­ßen, aber anstän­dig!

  • Die einzig wich­tige Infor­ma­tion in einer Hier­ar­chie ist: Wer darf was wissen?
  • In jeder Hier­ar­chie gibt es eine bestimmte Anzahl von Posi­tio­nen, die mit Versa­gern besetzt werden müssen. Folge: Sobald ein Versa­ger aus einer Orga­ni­sa­tion ausschei­det, muss ein neuer einge­stellt werden.
  • Wenn zwölf Leute die Arbeit von einem machen, ist das ein Ausschuss. (Der heißt nicht von unge­fähr so!)
  • Jedes einfa­che Problem kann unlös­bar gemacht werden, wenn man genü­gend viele Konfe­ren­zen (für GenZ: Meetings) darüber abhält.
  • Sobald die Methode, mit der das Projekt ruiniert werden kann, endlich vorge­stellt wird, wird sie unwei­ger­lich als vernünf­tige Lösung begrüßt werden.
  • Sobald das Projekt ruiniert ist, werden alle, die den falschen Weg unter­stützt haben, ohne Skru­pel erklä­ren: »Ich wünschte, ich hätte meine Beden­ken gleich damals geäußert.«
  • Wer alle Kommis­sio­nen grund­sätz­lich ablehnt, wird gezwun­gen, den Vorsitz zu übernehmen.
  • In jedem von Menschen geführ­ten Unter­neh­men sucht sich die Arbeit die unterste Stufe der Hierarchie.
  • Die Orga­ni­sa­tion jeder Büro­kra­tie ist wie ein Abwas­ser­be­cken: Die großen Brocken werden immer nach oben gespült.
  • Macht neigt dazu, Beschäf­ti­gun­gen an solche zu verge­ben, die nicht in der Lage sind, sie auszuführen.
  • Dieje­ni­gen, die etwas können, tun es.
    Dieje­ni­gen, die nichts können, unter­rich­ten es.

    Dieje­ni­gen, die es weder tun noch unter­rich­ten können, verwal­ten es.
  • Der Mann, der lächelt, wenn etwas schief­geht, kennt jeman­den, den er verant­wort­lich machen kann.
  • Tech­no­lo­gie wird von 2 Menschen­ty­pen beherrscht:
    Von denje­ni­gen, die begrei­fen, was sie nicht verwal­ten,
    und von denje­ni­gen, die verwal­ten, was sie nicht begreifen.
  • Ein Idiot in einer hohen Stel­lung ist wie ein Mann auf dem Gipfel eines hohen Berges:
    Alles erscheint ihm klein, und er wirkt auch auf jeden klein.
  • Jede Anord­nung, der miss­ver­stan­den werden kann, wird missverstanden.
  • Der Unter­schied zwischen Theo­rie und Praxis:
    Theo­rie ist, wenn man alles weiß, aber nichts funk­tio­niert.
    Praxis ist, wenn alles läuft und keiner weiß, warum.

Die Aufgabe der Führungs­kräf­te­fort­bil­dung habe ich mal mit dem Schlag­wort
»Aus Vorge­setz­ten Führungs­kräfte machen« umschrieben.

  • Wenn ein Vorge­setz­ter erst anfängt zu denken, verliert er die Übersicht.
  • Verant­wor­tung hat nichts mit Kompe­tenz zu tun.
  • Die Leute, die man am wenigs­ten brau­chen kann, stehen am weites­ten oben.
  • Die Unfä­hig­keit eines Vorge­setz­ten zeigt sich darin, dass er noch nicht einmal die Probleme zu lösen vermag, die man ohne ihn gar nicht hätte.
  • Die Aufgabe eines Vorge­setz­ten besteht darin, Zufall durch Irrtum zu ersetzen.
  • Die Tätig­keit eines Vorge­setz­ten beschränkt sich darauf, die Mitar­bei­ter zu demotivieren.
  • Jeder­mann kann sich dumm stel­len, aber ein Vorge­setz­ter wirkt irgend­wie überzeugender.
  • Es genügt nicht, keine Gedan­ken zu haben; man muss auch unfä­hig sein, sie auszudrücken.
  • Um sich keine Meinung zu bilden, benö­tigt ein Vorge­setz­ter mindes­tens einen Arbeitstag.
  • Da ein Vorge­setz­ter nicht weiß, was er macht, weiß er auch nicht, was er falsch macht.
  • Was der Unter­ge­bene Entschei­dungs­schwä­che nennt, nennt der Vorge­setzte Flexibilität.
  • Dele­gie­ren heißt Macht verlieren.
  • Von unfä­hi­gen Unter­ge­be­nen soll man sich nicht tren­nen; man braucht sie als Sündenböcke.
  • Die Pflicht­er­fül­lung eines Vorge­setz­ten ist mit seiner Anwe­sen­heit erschöpft.
  • Wer kriecht, kann nicht stolpern.
  • Die Erfolge finden immer an der Spitze einer Hier­ar­chie statt; die Miss­erfolge am ande­ren Ende

Im Laufe eines (Berufs-)Lebens kommt man mit vielen Berufs- und Sozi­al­grup­pen zusam­men und lernt deren Eigen­hei­ten kennen. Dass aus der mehr oder weni­ger gedeih­li­chen Zusam­men­ar­beit mehr oder weni­ger bissige Erkennt­nisse erwach­sen, ist normal. Ich habe die meinen im Folgen­den zusam­men­ge­tra­gen und um kompa­ti­ble Fremd­mei­nun­gen ergänzt:

Control­ler sammeln Daten, deren Herkunft und Sinn sie nicht kennen, und berei­ten sie für Leute auf, die damit nichts anzu­fan­gen wissen.

Meteo­ro­lo­gen können dir morgen sagen, warum das Wetter heute nicht so war, wie sie es gestern vorher­ge­sagt haben.

Juris­ten sind in der Lage, simple Sach­ver­halte so kompli­ziert zu formu­lie­ren, dass andere Juris­ten das genaue Gegen­teil daraus ablei­ten können.

Die eigen­ar­tige Denk­weise der Recht­spre­chung zeigt sich beson­ders deut­lich daran, dass Alko­hol- und Drogen­ein­fluss bei Verkehrs­de­lik­ten straf­ver­schär­fend wirken, bei Kapi­tal­ver­bre­chen jedoch strafmildernd.

Volks­ver­tre­ter vertre­ten sich viel­leicht in den Sitzungs­pau­sen die Beine, aber niemals das Volk.

Anwalt ist ein Beruf, dessen Fehlen nicht auffiele, wenn es ihn nie gege­ben hätte. Wären Gesetze klar und Urteile verständ­lich, könnte man auf Anwälte verzichten.

Call-Center sind lästig, wenn sie dich anru­fen, und ratlos, wenn du sie anrufst.

Da studie­ren Leute drei Jahre lang Jour­na­lis­tik, nur um dann 40 Jahre lang etwas aus dpa-Meldun­gen zusammenzufrickeln.

Abmahn­an­wälte haben bewie­sen, dass es einträg­lich sein kann, mit Kano­nen auf Spat­zen zu schießen.

Am einen Ende über­set­zen Juris­ten allge­mein­ver­ständ­li­che Über­le­gun­gen in unver­ständ­li­che Geset­zes­texte, um am ande­ren Ende Juris­ten Arbeit zu verschaf­fen, die für den einfa­chen Menschen wieder die Rück­über­set­zung vorzu­neh­men. Bril­li­ant gemacht, so geht denen niemals die Arbeit aus. (Erik Flügge – Politikberater)

Rich­ter grübeln mona­te­lang über ein Thema, bis sie zu dem Ergeb­nis gelan­gen, dass ein Poli­zist im Einsatz zur selben Erkennt­nis in Sekun­den­bruch­tei­len hätte gelan­gen müssen.

Experte wird man in poli­ti­schen Gremien durch den Nach­weis, an drei einschlä­gi­gen Ausschuss­sit­zun­gen teil­ge­nom­men zu haben und dabei nicht einge­schla­fen zu sein.

Rechts­an­wälte betrei­ben Etiket­ten­schwin­del, denn sie vertre­ten nicht das Recht, sondern ihre Mandan­ten – egal, ob die im Recht sind oder nicht.

Fragen Sie das jetzt als Jour­na­list oder sind Sie selbst so deppert? (Lisa Eckhart)

Zur Versöh­nung: Mir sind trotz allem immer noch Juris­ten lieber, die einem aus dem Amt gejag­ten Versa­ger eine sechs­stel­lige Gehalts­fort­zah­lung zuge­ste­hen, als jene, die eine Frau stei­ni­gen lassen, weil sie in Selbst­ver­tei­di­gung einen Verge­wal­ti­ger erschla­gen hat. Aber so ist das nun mal: Frau Justi­tia hat keine Moral.


Wer weiß, wie es zum Bahn­hof geht?

Ein Mensch fragt: »Wo geht’s bitte zum Bahn­hof?« Ihm antworten …

… ein Sozi­al­päd­agoge: »Ich weiß es nicht, aber lassen Sie uns doch darüber reden.«

… ein Sozi­al­ar­bei­ter: »Keine Ahnung, aber ich fahr’ dich ganz schnell mal hin.«

… ein Gesprächs­the­ra­peut: »Sie möch­ten also wissen, wo der Bahn­hof ist.«

… ein Tiefen­psy­cho­loge: »Sie wollen verrei­sen? Das macht mich neugierig.«

… ein Psycho­ana­ly­ti­ker: »Meinen Sie dieses lange, dunkle Gebäude, wo immer die Züge rein und raus und wieder rein und raus fahren?«

… ein Verhal­tens­the­ra­peut: »Heben Sie Ihren rech­ten Fuß, schie­ben Sie ihn vor, setzen Sie ihn wieder auf. Sehr gut! Hier haben Sie ein Bonbon, und machen Sie weiter so.«

… ein Gestalt­the­ra­peut: »Du, das musst du voll raus­las­sen, wenn du zum Bahn­hof willst.«

… ein Bioen­erge­ti­ker: »Machen Sie mal Sch-sch-sch-sch.«

… ein Psycho­the­ra­peut: »Also, wenn du wirk­lich dahin willst, dann wirst du den Weg auch finden.«

… ein Psych­ia­ter: »Bahn­hof? Zug fahren? Welche Klasse? Und wohin?«

… ein Minis­te­ri­al­be­am­ter: »Unter Bewusst­ma­chung der Problem­lage tangiert nach hiesi­ger Erkennt­nis die lokale verkehr­li­che Anbin­dung des schie­nen­ge­bun­de­nen Fern­ver­kehrs mit der Licht­zei­chen­an­lage am Eingang der geschlos­se­nen Ortschaft. Soll­ten Sie weiter­hin an Ihrer Inten­tion fest­hal­ten, finden Sie einen loka­len Abriss des Weges in der Broschüre ‚Schö­ner unser Land’, ISBN 0815–4711‑0, erhält­lich zum Fest­preis von 14.80 DM beim einschlä­gi­gen orts­an­säs­si­gen Buch­han­del oder in der klei­nen Broschüre Nr. 566/​94 der Bürger­be­ra­tungs­stelle, daselbst erhält­lich während der allge­mei­nen Sprech­zei­ten der Gemein­de­ver­wal­tung, diens­tags, donners­tags und frei­tags von 9 bis 12.30 Uhr, darüber hinaus mitt­wochs von 15 bis 18 Uhr, in beigehef­te­ter maßstabs­ge­rech­ter Lage­plan­skizze. Maßstab 1:10000. Im Zwei­fels­fall besteht die Möglich­keit, Außen­dienst­mit­ar­bei­te­rin­nen oder ‑mitar­bei­ter der Kreis­po­li­zei­be­hörde zwecks weite­rer sach­dien­li­cher Hinweise anzu­spre­chen. Wir hoffen, Ihnen mit dieser Auskunft gedient zu haben und verblei­ben mit vorzüg­li­cher Hochachtung.«

Auftrag um 12:00 Uhr:

»Der Staats­se­kre­tär soll morgen 9:00 den Sena­tor in einer wich­ti­gen Sitzung zum Thema XY vertre­ten. Bitte Brie­fing­un­ter­la­gen klarmachen!«

Wir wuss­ten, dass der Staats­se­kre­tär von XY keinen blas­sen Schim­mer hatte, und das bei einem sehr komple­xen Thema. Um ihn möglichst sicher vorzu­be­rei­ten, gab es die übli­che kurze Zusam­men­fas­sung mit Verwei­sen auf umfang­rei­che zehn Anla­gen, wobei jede Anlage auf eine andere Papier­farbe kopiert wurde und in der Zusam­men­fas­sung entspre­chende Anmer­kun­gen (z. B. Anlage grün, Seite 4) darauf verwie­sen.
Im 15:00 war das Paket fertig, zum Sekre­ta­riat gebracht, aber der Chef war schon weg.
Auf die Dring­lich­keit hinge­wie­sen.
»Ja, wir schi­cken es ihm nach Hause.«

Nächs­ter Tag, Sitzung vorüber, es gibt ein Donner­wet­ter: Er sei ja noch nie so schlecht vorbe­rei­tet worden.
Was soll­ten diese Hinweise auf Anlage grün, blau, gelb etc.? Es wären gar keine farbi­gen Anla­gen dabei gewe­sen und die vorhan­de­nen teil­weise schlecht lesbar, weil mit einem Grauschleier.

???

Rätsels Lösung: Mit »Ja, wir schi­cken es ihm nach Hause.« hatte die Sekre­tä­rin nicht etwa gemeint,
es per Boten zu schi­cken, sondern per Fax.

Kannste dir nicht ausdenken.

In meiner Schub­lade liegt ein altes Smart­phone, klein, hand­lich, aber nicht den neues­ten Über­tra­gungs- und Sicher­heits­stan­dards entspre­chend. An seiner Schmal­seite oben ist ein klei­ner Schie­be­schal­ter, mit dem man zwischen Klin­gel- und Laut­los­mo­dus wech­seln kann. Sehr simpel, sehr komfortabel.

Bei meinem neuen Smart­phone bedarf es dazu folgen­der Schritte:

  1. einschal­ten
  2. nach oben wischen
  3. PIN einge­ben
  4. von der Ober­kante nach unten wischen
  5. auf Klin­gel-Schalt­flä­che tippen (einmal, um Klin­gel­ton abzu­schal­ten, zwei­mal, um Klin­gel­ton und Vibra­tor auszuschalten)
  6. abschal­ten

Welch ein Fortschritt! 🤨

IT-Stel­len sind Dienst­leis­ter, die die Funk­tion der Tech­nik im Haus sicher­stel­len sollen. Leider gibt es nach meiner Erfah­rung darun­ter etli­che, die »gerade mal so lauf­fä­hig« für das Opti­mum ihrer Aufgabe halten.

Neulich im PowerPoint-Kurs: Als ich empfahl, zum Vorführen eine Fernbedienung zu benutzen, intervenierte eine Teilnehmerin: »Das geht bei uns nicht, da sind aus Datenschutzgründen alle USB-Anschlüsse gesperrt.« Datenschutz gegen Funkmäuse – interessant!

Neulich im Formu­lar-Kurs: Als ich konsta­tierte, dass sinn­volle Formu­lar­ge­stal­tung für von Exter­nen auszu­fül­lende Formu­lare den Einsatz von Acro­bat Profes­sio­nell bedingt, inter­ve­nierte ein Teil­neh­mer: »Das geht bei uns nicht, wir haben nur eine Hand­voll Lizen­zen, da muss notfalls die Webre­dak­tion die Word-Vordru­cke in PDF umset­zen.« Webre­dak­tion als Konver­tie­rungs­knecht – interessant!

Neulich im Grafik-Kurs: Als ich schlechte Fotos auf Websei­ten anpran­gerte und fragte, warum nicht mit simp­ler Grafik­be­ar­bei­tung die schlimms­ten Klopse vermie­den werden, inter­ve­nierte eine Teil­neh­me­rin: »Das geht bei uns nicht, als einzi­ges Grafik­pro­gramm ist Photo­shop zuge­las­sen und das ist zu teuer, um alle in Frage kommen­den Arbeits­plätze damit auszu­stat­ten, von der aufwen­di­gen Schu­lung ganz abge­se­hen.« Schwer erlern­bare Hoch­preis­tech­nik statt für den Stan­dard­ge­brauch geeig­nete Billig­soft­ware – interessant!

Neulich (also von der Erstel­lung dieses Beitrags her gese­hen) vor einem Vortrag: Als das vom Veran­stal­ter zur Verfü­gung gestellte Note­book meine .pptx ablehnte, kommen­tierte der veran­stal­tende Bezirks-IT-Leiter: »Office 2007 oder höher ist ja auch nicht Stan­dard in der Berli­ner Verwal­tung.«1 Meinen Hinweis auf das Kompa­ti­bi­li­täts­pa­ket von Micro­soft wehrte er mit Kosten­grün­den ab. Kosten­gründe bei einer kosten­lo­sen Soft­ware – interessant! 

In dersel­ben Veran­stal­tung etwas später, als ich auf das vorge­nannte »Argu­ment« einging und darauf verwies, dass das Tool von Micro­soft tatsäch­lich kosten­los zur Verfü­gung gestellt wird, wurde ir geant­wor­tet: »Ja, das Tool, aber die Arbeit, das über­all zu instal­lie­ren!« Vorge­schütz­ter Arbeits­auf­wand für einen Job, der anderswo mit einem Bot morgens beim Hoch­fah­ren erle­digt wird – interessant.

Immer wieder in Kursen bekomme ich zu hören: »Ist ja alles ganz schön und gut, was Sie uns da erklä­ren, aber in unse­rer Dienst­stelle bekom­men wir das nicht hin.« Veral­tete Hard- und Soft­ware, strin­gente, für die Aufga­ben­er­le­di­gung häufig unge­eig­nete Stan­dards beim Soft­ware­ein­satz, fast schon para­no­ide Abschot­tung der Clients gegen externe Daten­trä­ger, auto­ma­ti­sches Entfer­nen von Mail-Atta­che­ments etc. So also sieht der »Service« der IT-Stel­len in vielen Verwal­tun­gen aus.

Hallo, Kolleg/​innen beim IT-Service! Ist das das Selbst­ver­ständ­nis Ihrer Arbeit, die User klein­zu­hal­ten? Die Leute sollen ihre Arbeit erle­di­gen, gut erle­di­gen, zügig erle­di­gen und auch mit Arbeits­freude erle­di­gen. Wenn man aber stän­dig nur Restrik­tio­nen ausge­setzt ist, wird keines dieser Krite­rien zutreffen.

Sicher, die Arbeit in den IT-Stel­len wird einfa­cher, je abge­schot­te­ter das System ist. Am besten wären reine Stand-alone-Systeme ohne Netz­an­bin­dung, ohne externe Anschlüsse. Dann gäbe es außer Geräte beschaf­fen und Image aufspie­len gar nichts mehr zu tun.

Natür­lich habe ich auch Verant­wort­li­che aus IT-Berei­chen darauf ange­spro­chen. Die Antwor­ten waren immer diesel­ben: »Ja, wir hatten auch mal offene Systeme, aber was glau­ben Sie denn, was die Leute da alles ange­schleppt und instal­liert haben.« Mag ja sein, aber ist es Aufgabe der IT-Stel­len, das zu unter­bin­den? Wer uner­laubt Soft­ware auf seinem Dienst-PC instal­liert, wer sich auf seinem Dienst-PC wieder­holt Malware beim Surfen einfängt, begeht ein Dienst­ver­ge­hen. Das wissen alle. Besteht der Service der IT-Stel­len darin, ein paar Kami­ka­ze­sur­fer vor einem Dienst­ver­ge­hen zu bewah­ren und damit alle ande­ren Kolleg/​innen abzu­stra­fen, die nur vernünf­tig arbei­ten wollen?

Natür­lich muss das System gesi­chert werden. Natür­lich ist das mit Aufwand verbun­den. Aber es gibt Fire­walls, es gibt Viren­schutz, es gibt Spam­kon­trol­len, mit denen sich die ärgs­ten Unfälle von vorn­her­ein vermei­den lassen. Und es gibt Fort­bil­dung zur Compu­ter­si­cher­heit, mit der verant­wor­tungs­volle User erzo­gen werden, die sich davor hüten, zur Wurm­schleu­der zu werden. Ich kenne Verwal­tun­gen, in denen funk­tio­niert das: freier Inter­net­zu­gang, offene Lauf­werke und USB-Slots, und dennoch keine Verseu­chun­gen der Systeme. Weil die User sich ihrer Verant­wor­tung bewusst sind und die Admins die tech­ni­sche Sicher­heit garan­tie­ren. Wer natür­lich seinen Usern keine Frei­hei­ten lässt, erzieht DAUs und muss sich nicht wundern, wenn sie sich dann auch wie solche verhalten.

Mit diesem Beitrag möchte ich eine Diskus­sion in den Häusern anre­gen, damit dieser Geruch des Ewig­gest­ri­gen aus der Berli­ner Verwal­tung verfliegt.

Hoffent­lich bald in irgend­ei­nem Kurs: »Guter Tipp, da werde ich morgen gleich mal zu meiner IT-Stelle gehen, damit die das bei uns im Haus flächen­de­ckend realisieren.«


1Aktua­li­sie­rung: Inzwi­schen ist der IT-Stan­dard in der Berli­ner Verwal­tung natür­lich moder­ner gewor­den. Aber glau­ben Sie nur nicht, dass immer alle Rech­ner umge­rüs­tet seien! Ganze Ämter arbei­ten noch mit längst aus dem offi­zi­el­len Support entlas­se­ner Soft­ware, weil Fach­an­wen­dun­gen noch nicht umge­stellt wurden. Kam ja auch sooo plötzlich …


Dieser Beitrag erschien ursprüng­lich im SPLITTER, der Fach­in­for­ma­tion des IT-Dienst­leis­tungs­zen­trums der Berli­ner Verwaltung.

Alle Jahre wieder kündigt die Berli­ner Stadt­rei­ni­gung an, für Schnee­fall gerüs­tet zu sein, und alle Jahre wieder spielt sich das hier ab:

Schnee­höhe 5 mm:

Auf dem Stadt­ring kommt es zu ersten Staus, weil die Verkehrs­len­kung die Schleu­der-Pikto­gramme einge­schal­tet hat.

Schnee­höhe 10 mm:

Der ADAC kündigt spon­tan Schleu­der­kurse auf dem Pari­ser Platz an.

Schnee­höhe 15 mm:

Die Stadt­rei­ni­gung bean­tragt Streu­salz­frei­gabe für Neben­stra­ßen. Die Umwelt­äm­ter lehnen ab, weil dort ohne­hin nie Räum­fahr­zeuge gese­hen werden

Schnee­höhe 20 mm:

Die Wirt­schafts­ver­wal­tung warnt die Bevöl­ke­rung vor mögli­chen Versorgungsengpässen.

Schnee­höhe 25 mm:

Die Tele­bus­dienste nehmen nur noch Roll­stuhl­fah­rer mit Schnee­ket­ten mit.

Schnee­höhe 30 mm:

Sven Plöger segnet die Wetter­karte und vertrös­tet auf Tauwet­ter, das wohl mal kommen werde.

Schnee­höhe 35 mm:

Das Landes­schul­amt erwägt Unter­richts­aus­fall in den unte­ren Klassenstufen.

Schnee­höhe 40 mm:

Die Berli­ner Feuer­wehr lässt den Alex­an­der­platz weit­räu­mig sper­ren, weil zu befürch­ten ist, dass von der Kugel des Fern­seh­turms Lawi­nen abge­hen können.

Schnee­höhe 45 mm:

Der Poli­zei­prä­si­dent bittet den Frei­staat Bayern in Amts­hilfe um einige Berner Sennen­hunde für die Bergung von Verschütteten.

Schnee­höhe 50 mm:

Der Verkehr auf dem Stadt­ring steht; nichts geht mehr.

Schnee­höhe 55 mm:

Das Dach des Flug­ha­fens BER droht unter der Schnee­last einzu­stür­zen. Das THW fällt im Grune­wald 250 Kiefern zum Abstüt­zen, darf sie aber auf Geheiß der Flug­ha­fen­ver­wal­tung wegen nicht siche­ren Brand­schut­zes nicht montieren.

Schnee­höhe 60 mm:

Bogner kündigt eine neue Winter­sport­mo­de­li­nie X‑Berg an.

Schnee­höhe 65 mm:

Die S‑Bahn stellt den Fahr­be­trieb ein, nach­dem eine Verwe­hung an einem Signal­mast gesich­tet wurde.

Schnee­höhe 70 mm:

Ein Inves­tor für ein Skiho­tel auf dem Teufels­berg wird gesucht.

Schnee­höhe 75 mm:

Der Innen­se­na­tor ruft den landes­wei­ten Notstand aus.

Schnee­höhe 80 mm:

Der Regie­rende Bürger­meis­ter kündigt an, dass sich Berlin für die Olym­pi­schen Winter­spiele bewer­ben wird.

Mag ja sein, dass ich ein gestör­tes Verhält­nis zu Navi­ga­ti­ons­sys­te­men habe und zu viel von ihnen verlange. Aber ich kann einfach nicht ausste­hen, wenn ich falsch geschickt werde, egal ob von Navis in eine Baustelle oder von einem Fahr­plan nach sonstwohin.

Vor fast 30 Jahren brachte die BVG ein Fahr­plan­sys­tem mit dem schi­cken Namen »Fahr­info« heraus. Die Ankün­di­gung klang gut, aber bei genaue­rer Betrach­tung erwies sich das Programm doch als recht eigen­wil­lig, wie ich damals in diesem Beitrag beschrieb:

Inzwi­schen gibt es Fahr­info verbes­sert als App, kosten­los und auch an Stra­ßen­na­men orien­tiert. Eigen­ar­tig ist das Programm dennoch geblie­ben, wie folgen­des Beispiel zeigt: Wahl­weise 8 Minu­ten Bahn­fahrt oder 20 Minu­ten Fußweg vom Fern­bahn­hof (Gepäck?) Südkreuz zur Para­de­straße. Leute! So hatte ich das mit der kürze­ren Verbin­dung zu Fuß damals nicht gemeint!

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Nein, es geht hier nicht um die übli­chen juris­ti­schen Schi­ka­nen, denen man sich als Bürger oft ausge­setzt sieht. Manches Gericht sorgt durch physi­sche Schi­ka­nen für zusätz­li­chen Unmut.

Es begab sich aber vor eini­gen Jahren, dass die beste Ehefrau von allen zu einer Beur­kun­dung und Unter­wei­sung beim Amts­ge­richt erschei­nen musste. (Im Nach­hin­ein ist fest­zu­stel­len, dass das auch per Brief­taube hätte erle­digt werden können, aber wie gesagt, um solcher­lei Schi­ka­nen soll es hier nicht gehen.) Sie ist auf den Roll­stuhl ange­wie­sen; ich hatte das bei der tele­fo­ni­schen Termin­ver­ein­ba­rung auch angegeben.

Eine Vier­tel­stunde vor dem Termin erreich­ten wir die im Einla­dungs­schrei­ben genannte Adresse. Vier Stufen führ­ten zur verschlos­se­nen Tür hinauf. (Unmut, der erste) Daran zwei Schil­der:
»Bitte Eingang Halle­sches Ufer 62 benut­zen.« und
»Klin­gel für Behin­derte links an der Mauer.«

Die Klin­gel für Behin­derte fanden wir, leider funk­tio­nierte sie offen­bar nicht; jeden­falls meldete sich niemand. (Unmut, der zweite)

Also ab um die Ecke (da waren wir bei der Anfahrt schon vorbei­ge­kom­men), 200 m weiter gibt es einen barrie­re­freien Zugang, über den aber nicht das aufzu­su­chende Zimmer barrie­re­frei erreicht werden kann. »Das ist bei der Erwei­te­rung nicht berück­sich­tigt worden. Die Stock­werks­hö­hen zwischen Neubau und Altbau sind unter­schied­lich«, erläu­terte uns der Mensch an der Pforte. (Unmut, der dritte)

Zu diesem Zweck gebe es jedoch an der Rück­seite des Gebäu­des einen rolll­stuhl­ge­rech­ten Eingang.

Also Marsch zurück, wieder am verschlos­se­nen Eingang vorbei, um die Ecke, tatsäch­lich, dort ist eine Tür mit Roll­stuhl­sym­bol, aber zu! (Unmut, der vierte)

Es reichte! Anruf bei der einla­den­den Geschäfts­stelle, Verblüf­fung und Bestür­zung daselbst, man wisse auch nicht, wo der behin­der­ten­ge­rechte Zugang für diesen Flügel sei, (Unmut, der fünfte) aber man werde uns zur Wache durch­stel­len, von dort könne uns jemand abho­len und hinein­füh­ren.

Der Wach­mann – äh, sorry, man leis­tet sich für diesen Job natür­lich den Luxus eines Justiz­wacht­meis­ters – erklärte uns, dass wir noch weiter um die nächste Ecke zur Hofein­fahrt kommen soll­ten, dort werde er uns abholen.

Die Hofein­fahrt entpuppte sich als Roll­tor, das auch Stamm­heim gut zu Gesicht stehen würde. Der JWM führte uns zu einer Hinter­tür, hier soll­ten wir auf ihn warten, er müsse den Aufzug holen.

Was für ein Glück, dass wir den klei­nen Schie­be­rolli genom­men hatten, denn mit dem Motor­roll­stuhl hätte meine Frau die verwin­kelte Zufahrt zu diesem Aufzug nicht geschafft. Man stelle sich das in etwa so vor: (Unmut, der sechste)

Ziel erreicht, andert­halb Stun­den wenig erbau­li­che Diskus­sion mit der Rechts­pfle­ge­rin und endlose Formu­lar­aus­fül­le­rei, die wir schon vorab hätten erle­di­gen können.

Endlich wieder raus hier!

Nee! Das bishe­rige Gesche­hen ließ sich toppen, denn vor das Verlas­sen des Dienst­ge­bäu­des hat Justi­tia das »Faci­lity Manage­ment« gesetzt.

Der Rechts­pfle­ge­rin fiel es wie Schup­pen aus den Haaren: »Ach, jetzt ist ja schon nach halb fünf! Um 16:30 werden doch die Aufzüge abge­schal­tet!« Darauf hätte sie aber auch etwas früher kommen können. (Unmut, der siebte)

Abhilfe? »Ich muss mal versu­chen, ob ich auf der Wache noch jemand errei­che.«

Eine Vier­tel­stunde später tauchte der JWM von vorhin wieder auf. »Da haben Sie aber Glück. Ich wollte gerade Feier­abend machen.«

Wie jetzt? Bis 18 Uhr sind Sprech­zei­ten, aber um 16:30 schließt der Wach­schutz und schal­tet auch gleich die Aufzüge ab? (Unmut, der achte)

»Ja, das wurde so einge­führt, weil die Aufzüge manch­mal stecken blei­ben, und wenn dann die Wache nicht mehr besetzt ist, könnte es sein, dass Mitar­bei­ter über Nacht fest­sit­zen.« Ah ja, aber dass Behin­derte inner­halb der Sprech­zei­ten nicht mehr aus dem Haus kommen, kann hinge­nom­men werden. (Unmut, der neunte)

Meine Frau wollte nur noch raus; sie beru­higte sich erst wieder, als das Stamm­heim-Tor hinter uns lag.

Viel­leicht liest hier ja jemand mit, der einen barrie­re­freien Zugang zur Justiz­ver­wal­tung besitzt.
Schö­nen Gruß von uns!