Der kleine Merlin macht sich Sorgen um Pluto, weil ihm der Planetenstatus aberkannt wurde.
Ein Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt antwortet ihm.
Ein Lehrstück für adressatengerechte Kommunikation!
Er ist nun schon über 50 Jahre alt und bereitet vielen Menschen immer noch Schwierigkeiten bei der Lösung. Ich habe (nicht nur als Erinnerungsstütze für mich selbst) den Lösungsweg aufgeschrieben und grafisch aufbereitet.
Der kleine Merlin macht sich Sorgen um Pluto, weil ihm der Planetenstatus aberkannt wurde.
Ein Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt antwortet ihm.
Ein Lehrstück für adressatengerechte Kommunikation!
Erst muss die Seite komplett fertig sein, dann gibt’s hier was zu lesen.
Zu einer Zeit, als
gab es bereits die geniale Software PC-Geos, auch als »GeoWorks«, »NewDeal Office«, »Breadbox Ensemble« und anderen Namen vertrieben, ein Betriebssystem mit grafischer Oberfläche und einem Officepaket, das echtes WYSIWYG, Vektorschriften und Vektorgrafik beherrschte.
Leider konnte das System sich am Markt nicht durchsetzen, doch die Geos-Szene in Deutschland ist noch aktiv. Jährlich treffen sich Geos-Anhänger in Grimma.
»Ich bin das mittlere von drei Kindern; ich kann nicht autodidaktisch arbeiten.« (Reaktion einer Mitarbeiterin auf den Hinweis, dass es Handbücher gibt)
»Wenn das politischer Wille ist, können Sie mir doch nicht mit Gesetzen kommen!« (Staatssekretärin zur Justitiarin)
»Sie erzählen mir jetzt seit zehn Minuten, warum es nicht geht. Ich will aber von Ihnen wissen, wie es geht!« (Führungskraft zum Bearbeiter)
»Dieses Arbeitsergebnis kann nur zwei Ursachen haben: Dummheit oder Faulheit. Suchen Sie sich eine aus!«
(Führungskraft zum Bearbeiter)
»Da hat sich in meiner Wiedervorlage der Vorgang XY nach oben gearbeitet …« (dezenter Hinweis einer Führungskraft, dass ein Termin überschritten wurde)
»Machen Sie das Fenster auf, damit der Gestank hier rausgeht!« (Arbeitsschützer)
»Lassen Sie bloß alle Fenster zu, damit dieser Gestank nicht nach draußen gelangt!« (Umweltschützer)
[klassisches Beispiel zur Ambivalenz des Verwaltungshandelns]
»Der neue Standort gefällt mir aber gar nicht. Da ist ja gar kein Aldi in der Nähe!« (Chefsekretärin)
»Ich versteh nur ›Gehaltserhöhung‹.« (Anwender bei Update-Schulung)
»Haben Sie die Lösung oder sind Sie Teil des Problems?« (Interviewstart bei Organisationsuntersuchungen)
Es gibt diverse Management-Verfahren und ‑Modelle. Einige eher scherzhaft gemeinte, aber im täglichen Unternehmensleben durchaus auch anzutreffende habe ich hier zusammengefasst.
Management by …
Moses: Alle in die Wüste schicken und auf ein Wunder warten.
Herodes: Mit großem Aufwand den fähigsten Nachfolger ermitteln und feuern.
Loreley: Äußerst reizvoll und verlockend, aber nicht Fisch und nicht Fleisch
Omelett: Mitarbeiter wie rohe Eier behandeln und bei Bedarf in die Pfanne hauen.
Tarzan: Schlecht ausgerüstet und ohne festen Boden unter den Füßen laut brüllend den Affen geben.
Theoprax: Theoretisch ist praktisch alles möglich.
Champignon: Mitarbeiter im Dunkeln lassen, regelmäßig mit Mist bewerfen und köpfen, wenn sie zu groß werden.
Columbus: Auf Kosten anderer drauflos fahren, nicht wissen, wo es lang geht, und am Ziel keine Ahnung, wo man ist.
Babysitter: Zuerst dessen Probleme lösen, der am lautesten schreit.
Step Dance: Mit viel Lärm auf der Stelle treten
Cowboy: Alles abgrasen und dann weiterziehen.
Dschungelbuch: Als Tiger starten und als Bettvorleger landen.
Hippopotamus: Bis zu den Ohren im Dreck stecken, aber das Maul weit aufreißen.
eGovernment: Mit dem Amtsschimmel auf die Datenautobahn.
Jeans: Alle wichtigen Stellen mit Nieten besetzen.
Helikopter: Mit viel Getöse einfliegen, über allem schweben, viel Staub aufwirbeln und wieder abschwirren.
Hütchenspieler: Probleme heimlich hin und her schieben und dabei kräftig abzocken.
Rudolph Rentier: Eigene Mängel als Vorzüge verkaufen und sich damit an die Spitze setzen. [auch: SAP-Prinzip]
Imbissbude: Allen ist alles Wurst, aber jeder gibt seinen Senf dazu.
Laubbläser: Probleme mit viel Wind und Getöse von einem Ort zum anderen blasen ohne sie zu lösen.
Zeppelin: Dünnhäutig und aufgeblasen ganz oben schweben und beim leisesten Anlass explodieren.
Pragmatismus: Alles funktioniert und keiner weiß, warum.
Popcorn: Jede Initiative gedeckelt halten, aber aufheizen und das Ergebnis auf dem Markt verscherbeln.
Banana: Unausgegorene Ideen umsetzen und in der Praxis reifen lassen.
Durchlauferhitzer: Probleme nicht lösen, sondern verstärken und aufgeheizt weitergeben.
Wal: Mit kleinen Augen und großem Maul tranig daherkommen, Dampf ablassen und wieder abtauchen.
Yuppie: jung – dynamisch – erfolglos
Zur Entspannung zwischendurch: ein betriebswirtschaftliches Märchen
Die beste aller Managementformen ist die Hierarchie.
Die 10A-Formel der Hierarchie:
Alle anfallenden Arbeiten auf andere abwälzen, anschließend anscheißen, aber anständig!
Die Aufgabe der Führungskräftefortbildung habe ich mal mit dem Schlagwort
»Aus Vorgesetzten Führungskräfte machen« umschrieben.
Im Laufe eines (Berufs-)Lebens kommt man mit vielen Berufs- und Sozialgruppen zusammen und lernt deren Eigenheiten kennen. Dass aus der mehr oder weniger gedeihlichen Zusammenarbeit mehr oder weniger bissige Erkenntnisse erwachsen, ist normal. Ich habe die meinen im Folgenden zusammengetragen und um kompatible Fremdmeinungen ergänzt:
Controller sammeln Daten, deren Herkunft und Sinn sie nicht kennen, und bereiten sie für Leute auf, die damit nichts anzufangen wissen.
Meteorologen können dir morgen sagen, warum das Wetter heute nicht so war, wie sie es gestern vorhergesagt haben.
Juristen sind in der Lage, simple Sachverhalte so kompliziert zu formulieren, dass andere Juristen das genaue Gegenteil daraus ableiten können.
Die eigenartige Denkweise der Rechtsprechung zeigt sich besonders deutlich daran, dass Alkohol- und Drogeneinfluss bei Verkehrsdelikten strafverschärfend wirken, bei Kapitalverbrechen jedoch strafmildernd.
Volksvertreter vertreten sich vielleicht in den Sitzungspausen die Beine, aber niemals das Volk.
Anwalt ist ein Beruf, dessen Fehlen nicht auffiele, wenn es ihn nie gegeben hätte. Wären Gesetze klar und Urteile verständlich, könnte man auf Anwälte verzichten.
Call-Center sind lästig, wenn sie dich anrufen, und ratlos, wenn du sie anrufst.
Da studieren Leute drei Jahre lang Journalistik, nur um dann 40 Jahre lang etwas aus dpa-Meldungen zusammenzufrickeln.
Abmahnanwälte haben bewiesen, dass es einträglich sein kann, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.
Am einen Ende übersetzen Juristen allgemeinverständliche Überlegungen in unverständliche Gesetzestexte, um am anderen Ende Juristen Arbeit zu verschaffen, die für den einfachen Menschen wieder die Rückübersetzung vorzunehmen. Brilliant gemacht, so geht denen niemals die Arbeit aus. (Erik Flügge – Politikberater)
Richter grübeln monatelang über ein Thema, bis sie zu dem Ergebnis gelangen, dass ein Polizist im Einsatz zur selben Erkenntnis in Sekundenbruchteilen hätte gelangen müssen.
Experte wird man in politischen Gremien durch den Nachweis, an drei einschlägigen Ausschusssitzungen teilgenommen zu haben und dabei nicht eingeschlafen zu sein.
Rechtsanwälte betreiben Etikettenschwindel, denn sie vertreten nicht das Recht, sondern ihre Mandanten – egal, ob die im Recht sind oder nicht.
Fragen Sie das jetzt als Journalist oder sind Sie selbst so deppert? (Lisa Eckhart)
Zur Versöhnung: Mir sind trotz allem immer noch Juristen lieber, die einem aus dem Amt gejagten Versager eine sechsstellige Gehaltsfortzahlung zugestehen, als jene, die eine Frau steinigen lassen, weil sie in Selbstverteidigung einen Vergewaltiger erschlagen hat. Aber so ist das nun mal: Frau Justitia hat keine Moral.
Wer weiß, wie es zum Bahnhof geht?
Ein Mensch fragt: »Wo geht’s bitte zum Bahnhof?« Ihm antworten …
… ein Sozialpädagoge: »Ich weiß es nicht, aber lassen Sie uns doch darüber reden.«
… ein Sozialarbeiter: »Keine Ahnung, aber ich fahr’ dich ganz schnell mal hin.«
… ein Gesprächstherapeut: »Sie möchten also wissen, wo der Bahnhof ist.«
… ein Tiefenpsychologe: »Sie wollen verreisen? Das macht mich neugierig.«
… ein Psychoanalytiker: »Meinen Sie dieses lange, dunkle Gebäude, wo immer die Züge rein und raus und wieder rein und raus fahren?«
… ein Verhaltenstherapeut: »Heben Sie Ihren rechten Fuß, schieben Sie ihn vor, setzen Sie ihn wieder auf. Sehr gut! Hier haben Sie ein Bonbon, und machen Sie weiter so.«
… ein Gestalttherapeut: »Du, das musst du voll rauslassen, wenn du zum Bahnhof willst.«
… ein Bioenergetiker: »Machen Sie mal Sch-sch-sch-sch.«
… ein Psychotherapeut: »Also, wenn du wirklich dahin willst, dann wirst du den Weg auch finden.«
… ein Psychiater: »Bahnhof? Zug fahren? Welche Klasse? Und wohin?«
… ein Ministerialbeamter: »Unter Bewusstmachung der Problemlage tangiert nach hiesiger Erkenntnis die lokale verkehrliche Anbindung des schienengebundenen Fernverkehrs mit der Lichtzeichenanlage am Eingang der geschlossenen Ortschaft. Sollten Sie weiterhin an Ihrer Intention festhalten, finden Sie einen lokalen Abriss des Weges in der Broschüre ‚Schöner unser Land’, ISBN 0815–4711‑0, erhältlich zum Festpreis von 14.80 DM beim einschlägigen ortsansässigen Buchhandel oder in der kleinen Broschüre Nr. 566/94 der Bürgerberatungsstelle, daselbst erhältlich während der allgemeinen Sprechzeiten der Gemeindeverwaltung, dienstags, donnerstags und freitags von 9 bis 12.30 Uhr, darüber hinaus mittwochs von 15 bis 18 Uhr, in beigehefteter maßstabsgerechter Lageplanskizze. Maßstab 1:10000. Im Zweifelsfall besteht die Möglichkeit, Außendienstmitarbeiterinnen oder ‑mitarbeiter der Kreispolizeibehörde zwecks weiterer sachdienlicher Hinweise anzusprechen. Wir hoffen, Ihnen mit dieser Auskunft gedient zu haben und verbleiben mit vorzüglicher Hochachtung.«
Auftrag um 12:00 Uhr:
»Der Staatssekretär soll morgen 9:00 den Senator in einer wichtigen Sitzung zum Thema XY vertreten. Bitte Briefingunterlagen klarmachen!«
Wir wussten, dass der Staatssekretär von XY keinen blassen Schimmer hatte, und das bei einem sehr komplexen Thema. Um ihn möglichst sicher vorzubereiten, gab es die übliche kurze Zusammenfassung mit Verweisen auf umfangreiche zehn Anlagen, wobei jede Anlage auf eine andere Papierfarbe kopiert wurde und in der Zusammenfassung entsprechende Anmerkungen (z. B. Anlage grün, Seite 4) darauf verwiesen.
Im 15:00 war das Paket fertig, zum Sekretariat gebracht, aber der Chef war schon weg.
Auf die Dringlichkeit hingewiesen.
»Ja, wir schicken es ihm nach Hause.«
Nächster Tag, Sitzung vorüber, es gibt ein Donnerwetter: Er sei ja noch nie so schlecht vorbereitet worden.
Was sollten diese Hinweise auf Anlage grün, blau, gelb etc.? Es wären gar keine farbigen Anlagen dabei gewesen und die vorhandenen teilweise schlecht lesbar, weil mit einem Grauschleier.
???
Rätsels Lösung: Mit »Ja, wir schicken es ihm nach Hause.« hatte die Sekretärin nicht etwa gemeint,
es per Boten zu schicken, sondern per Fax.
Kannste dir nicht ausdenken.
In meiner Schublade liegt ein altes Smartphone, klein, handlich, aber nicht den neuesten Übertragungs- und Sicherheitsstandards entsprechend. An seiner Schmalseite oben ist ein kleiner Schiebeschalter, mit dem man zwischen Klingel- und Lautlosmodus wechseln kann. Sehr simpel, sehr komfortabel.
Bei meinem neuen Smartphone bedarf es dazu folgender Schritte:
Welch ein Fortschritt!
IT-Stellen sind Dienstleister, die die Funktion der Technik im Haus sicherstellen sollen. Leider gibt es nach meiner Erfahrung darunter etliche, die »gerade mal so lauffähig« für das Optimum ihrer Aufgabe halten.
Neulich im Formular-Kurs: Als ich konstatierte, dass sinnvolle Formulargestaltung für von Externen auszufüllende Formulare den Einsatz von Acrobat Professionell bedingt, intervenierte ein Teilnehmer: »Das geht bei uns nicht, wir haben nur eine Handvoll Lizenzen, da muss notfalls die Webredaktion die Word-Vordrucke in PDF umsetzen.« Webredaktion als Konvertierungsknecht – interessant!
Neulich im Grafik-Kurs: Als ich schlechte Fotos auf Webseiten anprangerte und fragte, warum nicht mit simpler Grafikbearbeitung die schlimmsten Klopse vermieden werden, intervenierte eine Teilnehmerin: »Das geht bei uns nicht, als einziges Grafikprogramm ist Photoshop zugelassen und das ist zu teuer, um alle in Frage kommenden Arbeitsplätze damit auszustatten, von der aufwendigen Schulung ganz abgesehen.« Schwer erlernbare Hochpreistechnik statt für den Standardgebrauch geeignete Billigsoftware – interessant!
Neulich (also von der Erstellung dieses Beitrags her gesehen) vor einem Vortrag: Als das vom Veranstalter zur Verfügung gestellte Notebook meine .pptx ablehnte, kommentierte der veranstaltende Bezirks-IT-Leiter: »Office 2007 oder höher ist ja auch nicht Standard in der Berliner Verwaltung.«1 Meinen Hinweis auf das Kompatibilitätspaket von Microsoft wehrte er mit Kostengründen ab. Kostengründe bei einer kostenlosen Software – interessant!
In derselben Veranstaltung etwas später, als ich auf das vorgenannte »Argument« einging und darauf verwies, dass das Tool von Microsoft tatsächlich kostenlos zur Verfügung gestellt wird, wurde ir geantwortet: »Ja, das Tool, aber die Arbeit, das überall zu installieren!« Vorgeschützter Arbeitsaufwand für einen Job, der anderswo mit einem Bot morgens beim Hochfahren erledigt wird – interessant.
Immer wieder in Kursen bekomme ich zu hören: »Ist ja alles ganz schön und gut, was Sie uns da erklären, aber in unserer Dienststelle bekommen wir das nicht hin.« Veraltete Hard- und Software, stringente, für die Aufgabenerledigung häufig ungeeignete Standards beim Softwareeinsatz, fast schon paranoide Abschottung der Clients gegen externe Datenträger, automatisches Entfernen von Mail-Attachements etc. So also sieht der »Service« der IT-Stellen in vielen Verwaltungen aus.
Hallo, Kolleg/innen beim IT-Service! Ist das das Selbstverständnis Ihrer Arbeit, die User kleinzuhalten? Die Leute sollen ihre Arbeit erledigen, gut erledigen, zügig erledigen und auch mit Arbeitsfreude erledigen. Wenn man aber ständig nur Restriktionen ausgesetzt ist, wird keines dieser Kriterien zutreffen.
Sicher, die Arbeit in den IT-Stellen wird einfacher, je abgeschotteter das System ist. Am besten wären reine Stand-alone-Systeme ohne Netzanbindung, ohne externe Anschlüsse. Dann gäbe es außer Geräte beschaffen und Image aufspielen gar nichts mehr zu tun.
Natürlich habe ich auch Verantwortliche aus IT-Bereichen darauf angesprochen. Die Antworten waren immer dieselben: »Ja, wir hatten auch mal offene Systeme, aber was glauben Sie denn, was die Leute da alles angeschleppt und installiert haben.« Mag ja sein, aber ist es Aufgabe der IT-Stellen, das zu unterbinden? Wer unerlaubt Software auf seinem Dienst-PC installiert, wer sich auf seinem Dienst-PC wiederholt Malware beim Surfen einfängt, begeht ein Dienstvergehen. Das wissen alle. Besteht der Service der IT-Stellen darin, ein paar Kamikazesurfer vor einem Dienstvergehen zu bewahren und damit alle anderen Kolleg/innen abzustrafen, die nur vernünftig arbeiten wollen?
Natürlich muss das System gesichert werden. Natürlich ist das mit Aufwand verbunden. Aber es gibt Firewalls, es gibt Virenschutz, es gibt Spamkontrollen, mit denen sich die ärgsten Unfälle von vornherein vermeiden lassen. Und es gibt Fortbildung zur Computersicherheit, mit der verantwortungsvolle User erzogen werden, die sich davor hüten, zur Wurmschleuder zu werden. Ich kenne Verwaltungen, in denen funktioniert das: freier Internetzugang, offene Laufwerke und USB-Slots, und dennoch keine Verseuchungen der Systeme. Weil die User sich ihrer Verantwortung bewusst sind und die Admins die technische Sicherheit garantieren. Wer natürlich seinen Usern keine Freiheiten lässt, erzieht DAUs und muss sich nicht wundern, wenn sie sich dann auch wie solche verhalten.
Mit diesem Beitrag möchte ich eine Diskussion in den Häusern anregen, damit dieser Geruch des Ewiggestrigen aus der Berliner Verwaltung verfliegt.
Hoffentlich bald in irgendeinem Kurs: »Guter Tipp, da werde ich morgen gleich mal zu meiner IT-Stelle gehen, damit die das bei uns im Haus flächendeckend realisieren.«
1Aktualisierung: Inzwischen ist der IT-Standard in der Berliner Verwaltung natürlich moderner geworden. Aber glauben Sie nur nicht, dass immer alle Rechner umgerüstet seien! Ganze Ämter arbeiten noch mit längst aus dem offiziellen Support entlassener Software, weil Fachanwendungen noch nicht umgestellt wurden. Kam ja auch sooo plötzlich …
Dieser Beitrag erschien ursprünglich im SPLITTER, der Fachinformation des IT-Dienstleistungszentrums der Berliner Verwaltung.
Alle Jahre wieder kündigt die Berliner Stadtreinigung an, für Schneefall gerüstet zu sein, und alle Jahre wieder spielt sich das hier ab:
Schneehöhe 5 mm: |
Auf dem Stadtring kommt es zu ersten Staus, weil die Verkehrslenkung die Schleuder-Piktogramme eingeschaltet hat. |
Schneehöhe 10 mm: |
Der ADAC kündigt spontan Schleuderkurse auf dem Pariser Platz an. |
Schneehöhe 15 mm: |
Die Stadtreinigung beantragt Streusalzfreigabe für Nebenstraßen. Die Umweltämter lehnen ab, weil dort ohnehin nie Räumfahrzeuge gesehen werden |
Schneehöhe 20 mm: |
Die Wirtschaftsverwaltung warnt die Bevölkerung vor möglichen Versorgungsengpässen. |
Schneehöhe 25 mm: |
Die Telebusdienste nehmen nur noch Rollstuhlfahrer mit Schneeketten mit. |
Schneehöhe 30 mm: |
Sven Plöger segnet die Wetterkarte und vertröstet auf Tauwetter, das wohl mal kommen werde. |
Schneehöhe 35 mm: |
Das Landesschulamt erwägt Unterrichtsausfall in den unteren Klassenstufen. |
Schneehöhe 40 mm: |
Die Berliner Feuerwehr lässt den Alexanderplatz weiträumig sperren, weil zu befürchten ist, dass von der Kugel des Fernsehturms Lawinen abgehen können. |
Schneehöhe 45 mm: |
Der Polizeipräsident bittet den Freistaat Bayern in Amtshilfe um einige Berner Sennenhunde für die Bergung von Verschütteten. |
Schneehöhe 50 mm: |
Der Verkehr auf dem Stadtring steht; nichts geht mehr. |
Schneehöhe 55 mm: |
Das Dach des Flughafens BER droht unter der Schneelast einzustürzen. Das THW fällt im Grunewald 250 Kiefern zum Abstützen, darf sie aber auf Geheiß der Flughafenverwaltung wegen nicht sicheren Brandschutzes nicht montieren. |
Schneehöhe 60 mm: |
Bogner kündigt eine neue Wintersportmodelinie X‑Berg an. |
Schneehöhe 65 mm: |
Die S‑Bahn stellt den Fahrbetrieb ein, nachdem eine Verwehung an einem Signalmast gesichtet wurde. |
Schneehöhe 70 mm: |
Ein Investor für ein Skihotel auf dem Teufelsberg wird gesucht. |
Schneehöhe 75 mm: |
Der Innensenator ruft den landesweiten Notstand aus. |
Schneehöhe 80 mm: |
Der Regierende Bürgermeister kündigt an, dass sich Berlin für die Olympischen Winterspiele bewerben wird. |
Mag ja sein, dass ich ein gestörtes Verhältnis zu Navigationssystemen habe und zu viel von ihnen verlange. Aber ich kann einfach nicht ausstehen, wenn ich falsch geschickt werde, egal ob von Navis in eine Baustelle oder von einem Fahrplan nach sonstwohin.
Vor fast 30 Jahren brachte die BVG ein Fahrplansystem mit dem schicken Namen »Fahrinfo« heraus. Die Ankündigung klang gut, aber bei genauerer Betrachtung erwies sich das Programm doch als recht eigenwillig, wie ich damals in diesem Beitrag beschrieb:
Inzwischen gibt es Fahrinfo verbessert als App, kostenlos und auch an Straßennamen orientiert. Eigenartig ist das Programm dennoch geblieben, wie folgendes Beispiel zeigt: Wahlweise 8 Minuten Bahnfahrt oder 20 Minuten Fußweg vom Fernbahnhof (Gepäck?) Südkreuz zur Paradestraße. Leute! So hatte ich das mit der kürzeren Verbindung zu Fuß damals nicht gemeint!
Nein, es geht hier nicht um die üblichen juristischen Schikanen, denen man sich als Bürger oft ausgesetzt sieht. Manches Gericht sorgt durch physische Schikanen für zusätzlichen Unmut.
Es begab sich aber vor einigen Jahren, dass die beste Ehefrau von allen zu einer Beurkundung und Unterweisung beim Amtsgericht erscheinen musste. (Im Nachhinein ist festzustellen, dass das auch per Brieftaube hätte erledigt werden können, aber wie gesagt, um solcherlei Schikanen soll es hier nicht gehen.) Sie ist auf den Rollstuhl angewiesen; ich hatte das bei der telefonischen Terminvereinbarung auch angegeben.
Eine Viertelstunde vor dem Termin erreichten wir die im Einladungsschreiben genannte Adresse. Vier Stufen führten zur verschlossenen Tür hinauf. (Unmut, der erste) Daran zwei Schilder:
»Bitte Eingang Hallesches Ufer 62 benutzen.« und
»Klingel für Behinderte links an der Mauer.«
Die Klingel für Behinderte fanden wir, leider funktionierte sie offenbar nicht; jedenfalls meldete sich niemand. (Unmut, der zweite)
Also ab um die Ecke (da waren wir bei der Anfahrt schon vorbeigekommen), 200 m weiter gibt es einen barrierefreien Zugang, über den aber nicht das aufzusuchende Zimmer barrierefrei erreicht werden kann. »Das ist bei der Erweiterung nicht berücksichtigt worden. Die Stockwerkshöhen zwischen Neubau und Altbau sind unterschiedlich«, erläuterte uns der Mensch an der Pforte. (Unmut, der dritte)
Zu diesem Zweck gebe es jedoch an der Rückseite des Gebäudes einen rolllstuhlgerechten Eingang.
Also Marsch zurück, wieder am verschlossenen Eingang vorbei, um die Ecke, tatsächlich, dort ist eine Tür mit Rollstuhlsymbol, aber zu! (Unmut, der vierte)
Es reichte! Anruf bei der einladenden Geschäftsstelle, Verblüffung und Bestürzung daselbst, man wisse auch nicht, wo der behindertengerechte Zugang für diesen Flügel sei, (Unmut, der fünfte) aber man werde uns zur Wache durchstellen, von dort könne uns jemand abholen und hineinführen.
Der Wachmann – äh, sorry, man leistet sich für diesen Job natürlich den Luxus eines Justizwachtmeisters – erklärte uns, dass wir noch weiter um die nächste Ecke zur Hofeinfahrt kommen sollten, dort werde er uns abholen.
Die Hofeinfahrt entpuppte sich als Rolltor, das auch Stammheim gut zu Gesicht stehen würde. Der JWM führte uns zu einer Hintertür, hier sollten wir auf ihn warten, er müsse den Aufzug holen.
Was für ein Glück, dass wir den kleinen Schieberolli genommen hatten, denn mit dem Motorrollstuhl hätte meine Frau die verwinkelte Zufahrt zu diesem Aufzug nicht geschafft. Man stelle sich das in etwa so vor: (Unmut, der sechste)
Ziel erreicht, anderthalb Stunden wenig erbauliche Diskussion mit der Rechtspflegerin und endlose Formularausfüllerei, die wir schon vorab hätten erledigen können.
Endlich wieder raus hier!
Nee! Das bisherige Geschehen ließ sich toppen, denn vor das Verlassen des Dienstgebäudes hat Justitia das »Facility Management« gesetzt.
Der Rechtspflegerin fiel es wie Schuppen aus den Haaren: »Ach, jetzt ist ja schon nach halb fünf! Um 16:30 werden doch die Aufzüge abgeschaltet!« Darauf hätte sie aber auch etwas früher kommen können. (Unmut, der siebte)
Abhilfe? »Ich muss mal versuchen, ob ich auf der Wache noch jemand erreiche.«
Eine Viertelstunde später tauchte der JWM von vorhin wieder auf. »Da haben Sie aber Glück. Ich wollte gerade Feierabend machen.«
Wie jetzt? Bis 18 Uhr sind Sprechzeiten, aber um 16:30 schließt der Wachschutz und schaltet auch gleich die Aufzüge ab? (Unmut, der achte)
»Ja, das wurde so eingeführt, weil die Aufzüge manchmal stecken bleiben, und wenn dann die Wache nicht mehr besetzt ist, könnte es sein, dass Mitarbeiter über Nacht festsitzen.« Ah ja, aber dass Behinderte innerhalb der Sprechzeiten nicht mehr aus dem Haus kommen, kann hingenommen werden. (Unmut, der neunte)
Meine Frau wollte nur noch raus; sie beruhigte sich erst wieder, als das Stammheim-Tor hinter uns lag.
Vielleicht liest hier ja jemand mit, der einen barrierefreien Zugang zur Justizverwaltung besitzt.
Schönen Gruß von uns!