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Modellbahn-Elektrotechnik

Seri­ell (in Reihe) oder parallel?

Sie haben sicher schon gehört, dass sich mehrere Verbrau­cher mit gerin­ge­rer Nenn­span­nung zusam­men­schal­ten lassen, um so den Wert der Versor­gungs­span­nung auszu­trick­sen. Die Frage ist nur, wie zusammenschalten?

Es gibt zwei Möglich­kei­ten, Verbrau­cher in einem Strom­kreis zu betrei­ben: Die nahe liegende ist das Paral­lel­schal­ten, das heißt, beide sind so mitein­an­der gekop­pelt, dass ihre Anschlüsse jeweils direkt mit der Versor­gungs­span­nung verbun­den sind. Der Strom teilt sich auf und fließt durch beide Verbrau­cher … und beide bren­nen durch, sobald die Nenn­span­nung über­schrit­ten wird. Ein Mess­ge­rät an den Anschlüs­sen einer der beiden Lampen zeigt deut­lich, dass sich die Span­nung nicht aufteilt; Sie liegt in voller Höhe an den Anschlüs­sen jeder Lampe. Was sich jedoch aufteilt, ist der Strom­fluss durch beide Verbraucher.

Paral­lel geschal­tete Verbrau­cher erhal­ten volle Betriebsspannung

Aber es gibt noch eine weitere Form, zwei oder mehrere Verbrau­cher zu kombi­nie­ren: die Reihen­schal­tung. Dabei führt der Strom­weg von der Span­nungs­quelle erst in den einen Anschluss des ersten Verbrau­chers, durch diesen hindurch, dann von dessen Ausgangs­an­schluss zum Eingang des nächs­ten Verbrau­chers und durch diesen hindurch zur Spannungssenke.

Messen wir hier die Span­nung zwischen den Anschlüs­sen einer Lampe, stel­len wir fest, dass sie sich halbiert hat. Jede der beiden (iden­ti­schen) Lampen erhält 50% der Gesamt-Versor­gungs­span­nung, im Beispiel je 10 V. Da die Nenn­span­nung der Lampen 12 V beträgt, sind die Lampen unge­fähr­det, doch sie leuch­ten nicht ganz so hell. Der Strom­fluss dage­gen ist hier einheitlich.

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In Reihe geschal­tet, verteilt sich die Spannung

Bei der Reihen­schal­tung werden die Verbrau­cher nach­ein­an­der vom Strom durch­flos­sen, weshalb diese Schal­tungs­form auch als hinter­ein­an­der geschal­tet bezeich­net wird. Weitere Synonyme dafür sind seri­elle Schal­tung oder Seri­en­schal­tung, was jedoch irri­tie­ren kann, weil es auch im Haus­in­stal­la­ti­ons­be­reich eine so genannte Seri­en­schal­tung gibt. Diese ist aber das genaue Gegen­teil, denn die Lampen einer so ange­schlos­se­nen Decken­leuchte sind paral­lel geschal­tet. Die Bezeich­nung rührt aus uralten Zeiten, als Licht­schal­ter noch Dreh­schal­ter waren und die beiden Kreise des Lüsters durch seri­el­les Weiter­dre­hen des Schal­ters ange­steu­ert wurden.

Widerstand und Verbraucher in Reihenschaltung

Jeder Verbrau­cher besitzt seinen inne­ren Wider­stand, dane­ben gibt es noch den Wider­stand als Bauteil, mit dem der Strom­fluss durch den Verbrau­cher beein­flusst wird.

Werden ein Wider­stand und ein Verbrau­cher hinter­ein­an­der in den Strom­fluss geschal­tet, kann der Strom­fluss nur so hoch sein, wie nach dem Ohmschen Gesetz der Gesamt­wi­der­stand aus der Addi­tion von inne­rem Verbrau­cher­wi­der­stand und vorge­schal­te­tem Wider­stand möglich.

Der Wider­stand ist es auch, der bei der Reihen­schal­tung dafür sorgt, dass sich die Span­nung „bedarfs­ge­recht“ aufteilt, eine der grund­le­gen­den Regeln der Elektrizitätslehre:

Bei Reihen­schal­tung verteilt sich die Gesamt­span­nung im Verhält­nis der Wider­stände auf die einzel­nen Verbraucher.

Diese Span­nungs­tei­ler-Regel begeg­net uns in der Elek­trik und noch mehr in der Elek­tro­nik immer wieder, deshalb ist sie einer der elemen­ta­ren Merk­sätze dieser Technik.

Prin­zip des Spannungsteilers

Batterien und Kondensatoren parallel oder seriell geschaltet

Die gängigs­ten Batte­rien haben Nenn­span­nun­gen von 1,5 V und 9 V, doch auch Zwischen­werte oder höhere Span­nun­gen können erzielt werden. In Reihe geschal­tete Batte­rien addie­ren ihre Spannungen.

Ein Gerät mit einem Span­nungs­be­darf von 5 V wird meist mit vier in Reihe geschal­te­ten Batte­rien zu 1,5 V betrie­ben. In lade­fri­schem Zustand liefern diese Batte­rien in Reihe 4 × 1,6 V = 6,4 V, die ggf. im Gerät auf die benö­tig­ten 5 V herun­ter gere­gelt werden. Unter­schrei­tet die Gesamt­la­dung aller­dings die erfor­der­li­chen 5 V, wird es eng. Entwe­der arbei­tet das Gerät dann mit gerin­ge­rer Leis­tung oder – wenn sehr span­nungs­sen­si­bel – unter­halb eines bestimm­ten Grenz­wer­tes über­haupt nicht mehr. 

Einige elek­tro­ni­sche Schal­tun­gen zum Beispiel benö­ti­gen ein Mini­mum an 4,5 V. Vier mit jeweils 1,1 V noch durch­aus ordent­lich gela­dene Batte­rien können diesen Bedarf schon nicht mehr erfül­len. Für dieses Gerät sind sie nicht mehr zu gebrau­chen, obwohl mit 73 % der Nenn­span­nung durch­aus noch passabel.

Paral­lel geschal­tet dage­gen, addie­ren sich die von den einzel­nen Batte­rien zur Verfü­gung gestell­ten Strom­stär­ken, das heißt, die Batte­rien stel­len ihre Span­nung länger zur Verfügung.

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