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Modellbahn-Elektronik

Halb­lei­ter

Sili­zium (engl. Sili­con) ist der Werk­stoff unse­rer Zeit, seine Einsatz­breite reicht von der plas­ti­schen Chir­ur­gie bis zur Nach­rich­ten­tech­nik und die moderne Elek­tro­nik ist ohne ihn nicht denk­bar. Sili­zium, ein vier­wer­ti­ges Element, steht im Peri­oden­sys­tem der Elemente gleich unter Kohlen­stoff und über Germa­nium. Sein natür­li­ches Vorkom­men steht dem des Kohlen­stoffs nicht nach, die Kruste unse­res Plane­ten besteht quasi daraus, denn Sand, Stein, Quarz sind Erschei­nungs­for­men des Siliziumdioxids.

Vom Silizium-Kristall zum Halbleiter

Sili­zium (engl. Sili­con) ist der Werk­stoff unse­rer Zeit, seine Einsatz­breite reicht von der plas­ti­schen Chir­ur­gie bis zur Nach­rich­ten­tech­nik und die moderne Elek­tro­nik ist ohne ihn nicht denk­bar. Sili­zium, ein vier­wer­ti­ges Element, steht im Peri­oden­sys­tem der Elemente gleich unter Kohlen­stoff und über Germa­nium. Sein natür­li­ches Vorkom­men steht dem des Kohlen­stoffs nicht nach, die Kruste unse­res Plane­ten besteht quasi daraus, denn Sand, Stein, Quarz sind Erschei­nungs­for­men des Siliziumdioxids.

Da wir beim Laufen am Strand nicht perma­nent elek­tri­sche Schläge bekom­men, liegt die Vermu­tung nahe, dass dieses Oxid ein Nicht­lei­ter ist. Der Sand an sich ist auch recht profan, für die Elek­tro­nik inter­es­sant ist sein redu­zier­ter Kern, das Sili­zium. Das dunkel­graue bis schwarze Mine­ral ist ein Halb­lei­ter: In geschmol­ze­nem Zustand besitzt es metal­li­sche Eigen­schaf­ten und leitet Strom. Außer Erwär­mung es gibt noch weitere Möglich­kei­ten, Halb­lei­ter zum Leiten zu brin­gen, zum Beispiel Licht oder elek­tro­ma­gne­ti­sche Strahlung.

Flüs­si­ges Sili­zium ist nicht beson­ders hilf­reich, weshalb man sich eines Tricks bedient, indem man das reine Sili­zium wieder verunreinigt.

Reiner Sili­zi­um­kris­tall
n‑dotiert

Diese Gitter­struk­tur wird nun mit ande­ren Atomen durch­setzt, aller­dings nicht mit irgend­wel­chen, sondern mit solchen aus der drit­ten und fünf­ten Spalte des Peri­oden­sys­tems. Die ordent­li­che und ausge­gli­chene Vier­wer­tig­keit des Sili­zi­um­kris­talls wird damit durch­bro­chen, fünf­wer­tig dotierte Kris­talle besit­zen einen Über­schuss, drei­wer­tig dotierte einen Mangel an Elek­tro­nen im Kris­tall­git­ter. Mit drei­wer­ti­gen Atomen dotierte Kris­talle nennt man p‑Leiter, weil sie posi­tiv dotiert sind. Logi­scher Weise werden die fünf­wer­tig dotier­ten Kris­talle n‑Leiter genannt.

p‑dotiert
Elek­tro­nen­wan­de­rung …

Beim n‑Kristall ist auf eini­gen Außen­bah­nen ein Elek­tron zu viel (nega­ti­ver Ladungs­über­schuss), beim p‑dotierten zu wenig (posi­ti­ver Ladungs­über­schuss, „Löcher“).

Die Dotie­rung lässt einen Strom­fluss zu!

Allein die Möglich­keit, mit Dotie­rung Halb­lei­ter leit­fä­hig zu machen, wäre nicht der epochale Effekt, den die Halb­lei­ter verur­sach­ten. Inter­es­sant wird es, wenn zwei oder mehr unter­schied­lich dotierte Kris­talle zusam­men­ge­fügt werden.

… führt zur Sperrschicht

Zwischen der p‑Schicht und der n‑Schicht besteht ein elek­tri­sches Poten­tial, das nach den bekann­ten Geset­zen des elek­tri­schen Strom­flus­ses auf Ausgleich drängt. Doch wir haben es hier mit Halb­lei­tern zu tun, deren elek­tri­sche Leit­fä­hig­keit allein von der Dotie­rung gelie­hen ist. Sobald die ersten in der n‑Schicht über­flüs­si­gen Elek­tro­nen zur p‑Schicht diffun­diert sind, tritt in der Grenz­schicht der beiden Kris­talle der Ausgleich ein und sperrt einen weite­ren Elektronenfluss.

Man kann diesen Ausgleich des Poten­ti­al­ge­fäl­les von außen beein­flus­sen, indem an die äuße­ren Enden der beiden Kris­talle eine elek­tri­sche Span­nung ange­legt wird. Je nach Pola­ri­tät dieser Span­nung errei­chen wir damit unter­schied­li­che Effekte: Entwe­der wird der Strom­fluss ange­regt und unter­stützt, sodass der n‑p-Über­gang wie ein norma­ler Leiter funk­tio­niert, oder aber die Sperr­wir­kung der Diffu­si­ons­schicht wird verstärkt, der Halb­lei­ter wird zum den Strom­fluss unter­bin­den­den Nichtleiter.

Wie nütz­lich dieses Verhal­ten sein kann, lesen Sie auf den Seiten über Dioden, Leucht­di­oden und Tran­sis­to­ren.