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Modellbahn-Elektronik

Praxis: Signal­bil­der schalten

Nach­dem jahr­zehn­te­lang die Kombi­na­tio­nen aus Haupt- und Vorsi­gnal (H/​V) – in den frühe­ren Epochen als Form­si­gnal, dann als am Nacht­si­gnal der Form­si­gnale orien­tier­ten Licht­si­gnale mit nur weni­gen Signal­bil­dern – das Bild der Bahn präg­ten, gab es ab Epoche IIIb bei der DR das aufwen­dige Hl-System und in Epoche VI die Umstel­lung auf die Kombi­na­ti­ons­si­gnale (Ks).

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Werk­statt
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Modell­bahn­sys­teme
Ener­gie­ver­sor­gung
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Fahr­span­nung
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Fahrbetrieb 
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Beleuchtung
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Schal­ter und Relais
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Die verschie­de­nen Signal­bil­der durch die Epochen (Blin­kende Lampen = Viertelteilung)

H/​V‑Signale

Die vergleichs­weise einfa­chen H/​V‑Signalbilder sind auf den meis­ten Modell­bahn­an­la­gen anzu­tref­fen. An ihnen orien­tie­ren sich auch die grund­le­gen­den Schal­tungs­vor­schläge in den folgen­den Registern.

Kombinations-Signale (Ks)

Bei der Ks-Version der Stre­cken-Licht­si­gnale befin­den sich alle Lich­ter – einschließ­lich Sh- und Ra-Signale am selben Schirm (Bild rechts Komplettausstattung).

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Der erste Anschein, die Beschal­tung sei dabei kompli­zier­ter gewor­den, täuscht. Die Zube­hör­lie­fe­ran­ten setzen dafür auf Steu­er­ge­räte nach dem Multi­plex-Verfah­ren. Dass sie sich auch mit einfa­chen Hilfs­mit­teln leicht ansteu­ern lassen, wird im Abschnitt zur Beschal­tung der
Ks-Stre­cken­si­gnale auf dieser Seite gezeigt. Auch beim Vorbild sind nicht immer alle Lampen vorhan­den, sondern nur jene für die am Einsatz­ort erfor­der­li­chen Signalbilder.

So verfü­gen reine Ks-Vorsi­gnale nur über die grüne und die große gelbe Lampe, alles andere entfällt, dafür gibt es aber eine Vorsi­gnal­ta­fel am Mast.

Zum Extrem gerät diese Redu­zie­rung mit nur einer Lampe am Schirm, die mehr­far­big leuch­ten kann, rot gelb oder grün – mit moder­ner LED-Tech­nik kein Problem.

Hl-Signale

Die ab Ep. IIIb bis zur Verei­ni­gung der Bahn­sys­teme in der DDR übli­chen Hl-Licht­si­gnale mit fünf Lich­tern und zwei Leucht­zei­len in sieb­zehn Signal­bil­dern sind ungleich schwie­ri­ger zu bändi­gen als H/​V und Ks. Deshalb soll­ten Sie gar nicht erst versu­chen, alle mögli­chen Vari­an­ten am Hl-Stre­cken­si­gnal mit einer Schal­tung in den Griff zu bekom­men – es wird einfach zu komplex und unüber­sicht­lich. Grei­fen Sie sich für jedes Signal genau die Weisun­gen heraus, die es in praxi auch vermit­teln soll und beschal­ten Sie diese Signalbilder.

Die Ansteue­rung der Form­si­gnale ist gegen­über Licht­si­gna­len einfa­cher, weil die Signal­bil­der von Hp und Vr direkt zusam­men­wir­ken. Aller­dings müssen für jede Signal­bild­än­de­rung die Antriebe umge­schal­tet werden; einfa­ches Abschal­ten einer Zulei­tung per sper­ren­dem Tran­sis­tor wie bei Licht­si­gna­len (siehe unten) ist hier nicht möglich.

Beim zwei­be­grif­fen Signal können die Flügel­an­triebe des Hp mit den jewei­li­gen Schei­ben­an­trie­ben direkt verbun­den werden; sie schal­ten Signal­bil­der gemeinsam.

Etwas kompli­zier­ter wird es beim drei­be­grif­fi­gen Signal. Die Tabelle zeigt, für welche Signal­bil­der die einzel­nen Spulen betä­tigt werden müssen.

Diese Situa­tion ist vergleich­bar der Steue­rung einer Weichen­straße. Wir müssen nur die Tabelle in eine Schalt­ma­trix über­set­zen, bei der jeder Punkt zur Diode wird, die Eingangs- und Ausgangs­lei­tung verbin­det. Da die Dioden direkt die Doppelspulen­­antriebe bedie­nen, müssen sie deren Strom­fluss verkraf­ten, deshalb sind dafür mindes­tens Typen wie 1 N 4001 oder 1 N 5118 zu nehmen. An den Verbin­dun­gen, bei denen die Antriebe nur ein Eingangs­si­gnal bekom­men, können wir auf die Diode verzich­ten und Ein- und Ausgangs­lei­tung direkt mitein­an­der verbinden.

Eines der vielen Probleme, die uns Modell­bah­ner beschäf­ti­gen und zu denen es immer wieder die aben­teu­er­lichs­ten Lösungs­vor­schläge in den Fach­zeit­schrif­ten gibt, ist die vorbild­ge­rechte Steue­rung von Signalbildern.

Es hat sich bei den Zube­hör­lie­fe­ran­ten als Stan­dard durch­ge­setzt, die Leucht­kör­per in Licht­si­gna­len mit nega­ti­vem Poten­tial anzu­steu­ern und über den gemein­sa­men Rück­lei­ter mit dem posi­ti­ven Poten­tial zu verbinden.

Ein ande­rer Indus­trie­stan­dard ist aller­dings auch, an Vorwi­der­stän­den bei mit Leucht­di­oden ausge­stat­te­ten Licht­si­gna­len zu sparen. Wie Sie deren Leucht­ver­hal­ten verbes­sern, lesen Sie hier.

Die Frage, ob mit Lampen oder Leucht­di­oden signa­li­siert wird, ist für die Schalt­lo­gik uner­heb­lich. Die bunten Kreise in den Abbil­dun­gen stehen glei­cher­ma­ßen für Lampen oder Leucht­di­oden mit Vorwi­der­stand. Blin­kende Lampen sind gevier­telt gezeichnet.

H/​V‑Lichtsignale, handgeschaltet

Um einige Stan­dard­si­tua­tio­nen besser erläu­tern zu können, seien sie zunächst im Hand­be­trieb erklärt.

Hp korrekt schalten

Ein zwei­be­grif­fi­ges Haupt­si­gnal von Hand zu schal­ten, ist über­haupt keine Schwie­rig­keit: Ein simp­ler Umschal­ter reicht aus, um zwischen Hp 0 und Hp 1 zu wech­seln. Die Lampen oder LED im Signal werden über die meist farb­lich passen­den Kabel mit den Ausgän­gen des Schal­ters verbun­den, und der gemein­same Rück­lei­ter geht gen Plus.

Hp 2 lässt sich eben­falls einfach schal­ten, denn hier geht es nur darum, das Gelb­licht zum Grün­licht dazu zu schal­ten. Das lässt sich mit zwei hinter­ein­an­der geschal­te­ten Schal­tern erle­di­gen, der erste wech­selt zwischen Hp 0 und Hp 1, der zweite liegt am Hp 1‑Ausgang des ersten Schal­ters und schal­tet bei Bedarf das Gelb­licht hinzu. Wer Signale lieber mit einem Dreh­schal­ter schal­tet, benö­tigt einen doppel­ten Drei-Phasen-Schal­ter wie ihn die Abbil­dung in der Mitte zeigt. Die zweite Schal­t­ebene ist erfor­der­lich, um Hp 2 zu reali­sie­ren, ohne mit beiden ande­ren Phasen ins Gehege zu kommen.

Mit Hilfe einer Diode können wir jedoch auf die zweite Schalt­ebene verzich­ten. Sie wird so zwischen die Ausgänge Hp 1 und Hp 2 geschal­tet, dass die grüne Lampe auch dann ange­steu­ert wird, wenn der Schal­ter auf Hp 2 steht, aber nicht umge­kehrt. Wegen des posi­ti­ven gemein­sa­men Rück­lei­ters müssen Sie bei der Logik von Durch­lass- und Sperr­rich­tung umden­ken. Die Diode sperrt also in Gegen­rich­tung, weil vom Schal­ter nega­ti­ves Poten­tial kommt.

Diese »eindi­men­sio­nale« Beschal­tung ist wich­tig für das Auto­ma­ti­sie­ren, wenn es darum geht, elek­tri­sche Eingangs­si­gnale in ange­steu­erte Lich­ter umzu­set­zen. Diese liegen auch nicht »in mehre­ren Ebenen« vor. Ziel jeder Service-Schal­tung ist, Eingangs­po­ten­tiale so mitein­an­der zu verknüp­fen, dass für jedes Signal­licht genau ein Anschluss für das zuge­hö­rige Lampenanschluss­kabel herauskommt.

Vr korrekt schalten

Bei Vorsi­gna­len wird es komplizierter:

  • Bei Vr 0 leuch­ten beide gelbe Lampen,
  • bei Vr 1 beide grüne,
  • bei Vr 2 die untere gelbe und die obere grüne.

Die beiden letzt­ge­nann­ten Lampen erhal­ten also Betriebs­span­nung aus unter­schied­li­chen Schalt­zu­stän­den. Die Strom­kreise der Lampen oder LED müssen deshalb entkop­pelt werden.

Ein Vr wird so gut wie nie selbst geschal­tet, denn sein Signal­bild ist immer abhän­gig von nach­fol­gen­den Hp. Das bedeu­tet, die drei Signal­bil­der des Hp müssen in drei Signal­bil­der des Vr umge­setzt werden. Einfa­cher gesagt als getan, denn aus den elek­tri­schen Signa­len für drei Lampen müssen vier gene­riert werden.
Nahe­lie­gend ist der Gedanke, zum Entkop­peln Dioden zu verwen­den, so wie in dem Beispiel mit dem hand­ge­schal­te­ten Hp 2. Die Abbil­dun­gen zeigen eine solche Entkopp­lung. Die unte­ren Dioden am Vr vertei­len das Signal Vr 2 auf Gelb unten und Grün oben, ohne dass Vr 0 und Vr 1 Auswir­kun­gen auf den gelben Eingang haben. Ebenso verhin­dern die oberen Dioden, dass bei Vr 2 Gelb oben und Grün unten mitleuchten.

Auch hier muss bei der Inter­pre­ta­tion von Sperr- und Durch­lass­rich­tung der Dioden vom Schal­ter aus umge­dacht werden, denn es wird mit Minus geschal­tet; Plus ist der gemein­same Rückleiter.

Nach­teil dieser Schal­tung ist, dass wir drei Leitun­gen vom Hp zum Vr benö­ti­gen, je eine für jedes Signalbild.

Soweit die grund­sätz­li­chen Erwä­gun­gen des logi­schen Zusam­men­wir­kens abhän­gig vom zu zeigen­den Signalbild.

Eine Steuerleitung sparen

Eine Eigen­heit des Tran­sis­tors verhilft uns zur Halbie­rung der Steu­er­lei­tung für das Hp.

Der Tran­sis­tor ist ja Schal­ter und Verstär­ker in einem. Ein gerin­ger Steu­er­strom lässt einen um mehrere Zehner­po­ten­zen stär­ke­ren Schalt­strom aufsteu­ern. Der Steu­er­strom kann so gering sein, dass er durch einen ande­ren Verbrau­cher fließt, ohne dass dieser reagiert, aber für einen nach­ge­schal­te­ten Tran­sis­tor wirkt der Verbrau­cher wie ein Pull-up- oder Pull-down-Widerstand.

Die Abbil­dung zeigt eine solche Situa­tion: In der linken Zeich­nung ist der Schal­ter geöff­net, deshalb leuch­tet die linke Lampe nicht. Aber am Tran­sis­tor passiert Selt­sa­mes: Über die linke Lampe und den Basis­wi­der­stand gelangt posi­ti­ves Poten­tial an die Basis. Der Strom­fluss ist zwar zu gering, um die linke Lampe leuch­ten zu lassen, doch ausrei­chend, die Emit­ter-Kollek­tor-Stre­cke zum Leiten zu brin­gen! Damit leuch­tet die rechte Lampe.

Schließt man den Schal­ter (rech­tes Bild), dann fließt ganz normal Strom durch die linke Lampe und den Schal­ter. Über den Schal­ter ist aber auch die Basis des Tran­sis­tors direkt mit Minus verbun­den und nega­ti­ves Poten­tial an der Basis sperrt die Emit­ter-Kollek­tor-Stre­cke, die rechte Lampe bleibt dunkel.

Schal­ter und linke Lampe wirken quasi wie ein Span­nungs­tei­ler, wobei der Wider­stand im Schal­ter Unend­lich oder Null ist. Das durch die Lampe redu­zierte posi­tive Poten­tial, das im linken Beispiel zur Basis gelangt, wird bei geschlos­se­nem Schal­ter vom vollen nega­ti­ven Poten­tial über­la­gert. Der einfa­che EIN-Schal­ter wird dank der Verstär­kung des durch die dunkle linke Lampe fehl­flie­ßen­den Steu­er­stroms zum Umschalter.

Über­tra­gen wir die Situa­tion auf ein zwei­be­grif­fi­ges Haupt­si­gnal: Übli­cher­weise benö­ti­gen wir für »Fahrt« und »Halt« zwei Zulei­tun­gen. Mit Hilfe des Tran­sis­tors reicht aber eine, indem das Rotlicht über einen NPN-Tran­sis­tor gesteu­ert wird, dessen Basis mit der Zulei­tung des Grün­lichts verbun­den ist. So leuch­tet das Rotlicht, solange für das Grün­licht kein nega­ti­ves Eingangs­po­ten­tial vorliegt; erst wenn Grün ange­steu­ert wird, sperrt der Tran­sis­tor und rot leuchtet.

Diese mini­male Schal­tung spart einige Meter Kabel pro Hp ein. Die Betriebs­span­nung besor­gen sich Signal und Schal­tung aus der allge­gen­wär­ti­gen Ringleitung.

In den weite­ren Abschnit­ten dieser Seite werden Sie sehen, was mit diesem simp­len Trick noch alles möglich ist, um auch komple­xere Signal­bil­der vorbild­ge­recht und effi­zi­ent zu erzeugen.

Hp 2 am drei­be­grif­fi­gen Haupt­si­gnal bekom­men wir mit demsel­ben Trick wie bei der Hand­schal­tung hin: Eine Diode verbin­det die Eingänge von Grün­licht und Gelb­licht derart mitein­an­der, dass bei Hp 2 nega­ti­ves Poten­tial von Gelb nach Grün über­ge­ben wird, aber nicht umge­kehrt von Grün nach Gelb bei Hp 1.

Vr abhängig vom Hp schalten

Da die Anzeige des Vr mit dem Hp korre­spon­die­ren muss, ist nahe­lie­gend, beide Schal­tun­gen mitein­an­der zu koppeln.

Wir benö­ti­gen also ledig­lich Steu­er­lei­tun­gen für Hp1 und Hp2, um das Hp und das zuge­hö­rige Vr korrekt anzusteuern.

Ausge­hend von der Schal­tung zum Abschluss des Abschnitts über Hand­schal­tung lassen sich zur Signal­steue­rung noch weitere Signal­bil­der trick­reich beschal­ten. Sie sind ausführ­lich exem­pla­risch am V/​R‑System darge­stellt, lassen sich aber auf Hl oder Ks übertragen.

Hier zunächst noch einmal die Ausgangs­si­tua­tion mit Schal­tung, die immer­hin drei Leitun­gen vom HP zum Vr benötigt.

Vr und Hp ökonomisch verbinden

Mit dem für Hp 0 ange­wen­de­ten Prin­zip lässt sich die Entkop­pe­lung der vier Lampen am Vr einfa­cher lösen, und dafür werden nur noch zwei Verbin­dun­gen zum Hp benö­tigt. Im Gegen­satz zur Dioden­ma­trix zapfen wir nicht die Ausgänge der Hp-Schal­tung an, sondern deren Eingänge.

Hp 0: Die Basen aller drei Tran­sis­to­ren erhal­ten posi­ti­ves Poten­tial vom Rück­lei­ter über die grünen Lampen und schal­ten Minus-Poten­tial zur roten und zu den gelben Lampen des Vr durch.

Strom­fluss bei Hp0

Hp 1: Liegt »Fahrt« in Form von Minus an den »Grün«-Eingängen an, gelangt dies zum Hp-grün sowie zum Vr-grün unten. Zugleich sperrt dieses Poten­tial am Vr den Tran­sis­tor T2, der Vr-gelb unten abschaltet.

Über die Diode D3 gelangt nega­ti­ves Poten­tial an Vr-grün oben und zusätz­lich an die Basis von T3, womit auch Vr-gelb oben abge­schal­tet wird. D4 verhin­dert, dass sich dieses Minus-Poten­tial zum Hp-gelb verirrt.

Strom­fluss bei Hp1

Hp 2: Bei »Lang­sam­fahrt« erhält der Vr-Eingang »Gelb« Minus-Poten­tial, das nicht etwa eine der gelben Vr-Lampen versorgt, sondern Vr-grün oben! D3 verhin­dert, dass Vr-grün unten daran parti­zi­piert. Zugleich sperrt T3 und schal­tet Vr-gelb oben ab. T2 saugt Basis­strom über Vr-grün unten und lässt so Vr-gelb unten leuchten.

Die weni­gen Bauteile für diese Schal­tun­gen lassen sich bequem auf ein paar Plati­nen­stück­chen mit Dreier-Reihen unterbringen.

Decode­auf­bau für Vr und Hp
Strom­fluss bei Hp2

Vr-Abschaltung bei Hp 0

Ist ein Vorsi­gnal am selben Mast ange­bracht wie das (voran­ge­hende) Haupt­si­gnal, soll es nur dann ein Signal zeigen, wenn das Haupt­si­gnal Hp 1 oder Hp 2 zeigt; bei Hp 0 soll es dunkel bleiben.

Dazu muss nur der Rück­lei­ter der Lampen des Vr mittels Tran­sis­tor unter­bro­chen werden, den das Rotlicht des Hp am selben Mast steuert.

Fertig gekaufte Signale besit­zen einen gemein­sa­men Rück­lei­ter für Vr und Hp; es ist aber bei den meis­ten Indus­trie­mo­del­len leicht möglich, die Vr-Lampen zu sepa­rie­ren und um eine Leitung zu ergänzen.

Vr-Unter­drü­ckung
Decoder­auf­bau komplett­mit Vr-Unterdrückung

Die prin­zi­pi­ell bei den R/​V‑Signalen darge­stell­ten Tech­ni­ken gelten auch für die Ansteue­rung der Ks- und Hl-Signale, da situa­ti­ons­be­dingt nicht alle Lich­ter ange­steu­ert werden müssen.

Beispielschaltung für Ks

Die schon ange­führ­ten Beispiele könn­ten so reali­siert werden:

Das Gelb­licht für »Fahrt, Halt erwar­ten« bedarf folgen­der Voraus­set­zun­gen: Beim Ks 0 am Folge­si­gnal muss das hiesige Signal auf gelb geschal­tet werden, sofern hier nicht eben­falls nicht Ks 0. Dazu hilft eine kleine verschach­telte Transistorschaltung.

Sie sehen, dass der Leitungs­be­darf sich gegen­über der alten V/​R‑Technik um eine weitere Verbin­dung redu­zie­ren lässt: Es gibt nur noch eine Verbin­dung zwischen den aufein­an­der­fol­gen­den Signalen.

Die Logik, die hinter den drei Tran­sis­tor­sper­ren steckt, ist folgende:

Rot leuch­tet immer, solange an den beiden Eingän­gen kein nega­ti­ves Eingangs­po­ten­tial anliegt.
Bei »Fahrt« sperrt das nega­tive Poten­tial am grünen Eingang T1 und löscht damit das Rotlicht, zugleich lässt es Grün aufleuch­ten.
Zeigt das Folge­si­gnal »Halt«, muss hier bei »Fahrt« statt Grün die Vorsi­gnal­funk­tion Gelb­licht aufleuch­ten. Das wird erreicht durch die Verbin­dung vom Rotlicht-Eingang des Folge­si­gnals zum hiesi­gen Eingang Gelb. Grün wird per T2 gesperrt, Gelb erhält nega­tive Spei­se­span­nung. Aller­dings trifft das nur zu, wenn auch wirk­lich »Fahrt« für dieses Signal ange­ord­net ist. Fehlt nega­ti­ves Poten­tial am grünen Eingang, schal­tet T1 ja wieder durch und sperrt so T3, mit dem der Eingang fürs Gelb­licht unter­bro­chen wird.

Langsamfahrt bei Zs 3‑Signaltafel

Ist am Folge­si­gnal ein Zs 3 als Signal­ta­fel ausge­führt, wirkt sich das auf die Vorsi­gna­li­sie­rung des drei­be­grif­fi­gen Ks aus, das eine Zs 3v-Tafel erhält und bei »Fahrt« kein Dauer­grün zeigt, sondern grün blinkt. Nichts leich­ter als das: In die Kollek­tor­lei­tung von T2 zum Grün­lich wird ein Tran­sis­tor einge­schleift, der Teil eines Oszil­la­tors (Seite 73) ist und den Steu­er­strom für Grün rhyth­misch unterbricht.

Langsamfahrt bei Zs 3‑Lichtsignal

Wird die Lang­sam­fahrt nicht fest, sondern durch leuch­ten­des Zs 3 nur fall­weise signa­li­siert, erwei­tert sich der Schal­tungs­auf­wand um nur einen Transistor.

Um beim Oszil­la­tor einen Tran­sis­tor auf dauer­lei­tend zu stel­len, muss der andere Tran­sis­tor durch bestän­di­ges Minus-Poten­tial an seiner Basis dauernd gesperrt blei­ben (vgl. Seite 73). Diese Verbin­dung ist in der Abbil­dung für T5 blau einge­zeich­net, T4 sorgt deshalb für bestän­di­ges Grün­licht, sofern auch T2 leitet.

Mit dem Tran­sis­tor T6 wird diese Verbin­dung unter­bro­chen, aber der Pull-up-Wider­stand (Seite 134) Rpu sorgt dafür, dass er leitet, solange kein nega­ti­ves Poten­tial an den Basis­wi­der­stand gelangt. Das passiert, sobald Zs 3 und Zs 3v aufleuch­ten, denn ihre Eingänge sind nicht nur mitein­an­der, sondern auch mit dem Basis­wi­der­stand von T6 verbun­den. Die Blink­un­ter­drü­ckung wird unter­bro­chen, und das Grün­licht blinkt bei Zs 3v.

Beispielschaltung für Hl

Fünf Lich­ter und zwei Leucht­zei­len mit sieb­zehn Signal­bil­dern zu bändi­gen, ist simpel, wenn Sie sich für jedes Signal genau die Weisun­gen heraus­grei­fen, die es in praxi auch vermit­teln soll und beschal­ten Sie diese Signalbilder.

An folgen­der Situa­tion soll die Hl-Ansteu­e­rung exem­pla­risch verdeut­licht werden: Das hiesige Signal sei zugleich Vorsi­gnal für das Folge­si­gnal und soll die Signal­bil­der Hl 0, Hl 1, Hl 10 und Hl 5 zeigen.

Mit dieser Einschrän­kung auf vier Signal­bil­der redu­zie­ren wir die Mate­ri­al­schlacht unge­mein. Mitten-Rot und die beiden Gelb­lich­ter sowie die grüne Leiste tauchen jeweils nur in einem Signal­bild auf, Rot unten und die gelbe Leiste werden über­haupt nicht benö­tigt, ledig­lich Grün tritt einmal als dauer­leuch­tend und einmal blin­kend auf.

Mit den in den vorste­hen­den Schal­tun­gen genann­ten Tricks führt das zu einer simp­len Neuan­ord­nung der verschie­de­nen Kompo­nen­ten, wie der an den für das Zs 3v-Licht­si­gnal ange­lehnte Schalt­plan zeigt.