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Modellbahn-Elektrotechnik

Praxis: Ener­gie­ver­sor­gung

Die »elek­tri­sche Eisen­bahn« braucht elek­tri­sche Ener­gie, um zu fahren. Dem Thema »Fahr­span­nung« ist eine eigene Seite gewid­met. Doch auch das Drum­herum – vom Weichen­an­trieb bis zur Häuser­be­leuch­tung benö­tigt »Strom«, und die auf diesen Seiten beschrie­be­nen klei­nen Hilfs­mit­tel natür­lich ebenso. Der Licht­span­nungs-Ausgang des Fahr­tra­fos ist keine brauch­bare Quelle dafür, denn der ist sehr schwach­brüs­tig ausge­legt. Darum ist für die Modell-Umwelt eine eigene Ener­gie­quelle erforderlich.

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Werk­statt
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Modell­bahn­sys­teme
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Fahr­span­nung
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Fahrbetrieb 
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Beleuchtung
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Signal­bil­der
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Schal­ter und Relais
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Die aus der Steck­dose kommende »Haus­halts­span­nung« mit 230 V können wir im Modell­bau nicht gebrau­chen. Sie muss herun­ter­ge­spannt werden. Dabei hilft uns die Induktion.

In einem von Wech­sel­strom durch­flos­se­nen Leiter bauen sich stän­dig Magnet­fel­der auf und wieder ab im Takt der Wech­sel­strom­fre­quenz. Brin­gen wir nun einen ande­ren Leiter in dieses Magnet­feld, wird ihm durch das stän­dig wech­selnde Magnet­feld eine Span­nung indu­ziert. Diese Span­nung schwingt mit dersel­ben Frequenz wie die ursprüng­li­che Wech­sel­span­nung und kann einen ande­ren Strom­kreis betrei­ben, der von dem ursprüng­li­chen total getrennt ist.

Wir haben es also hier mit einer galva­ni­schen Tren­nung zweier Strom­kreise zu tun, die sich aber wesent­lich enger beein­flus­sen als es z. B. beim Relais der Fall ist.

Zwei Spulen mit einem gemein­sa­men Eisen­kern erzie­len noch einen besse­ren Wirkungs­grad der Ener­gie­über­tra­gung durch das vom Kern verstärkte Magnet­feld. Aus Sicher­heits­grün­den verwen­det man oft keine gemein­same Wick­lung, sondern der Kern wird als Hohl­pro­fil ausführt und die Spulen sepa­rat um zwei Schen­kel des Kerns gewi­ckelt. So werden auch im Falle von Isola­ti­ons­schä­den in den Spulen direkte elek­tri­sche Verbin­dun­gen vermieden.

Wird die Span­nung mit einer solchen Konstruk­tion ledig­lich zum Zwecke der galva­ni­schen Tren­nung über­tra­gen, nennt man eine solche Vorrich­tung in der Fach­spra­che auch folge­rich­tig Über­tra­ger. Sind Eingangs- und Ausgangs­spule eines Über­tra­gers iden­tisch, wird der Ausgang die glei­che Span­nung abge­ben, die am Eingang einge­speist wurde – vom inter­nen Verlust mal abgesehen.

Sobald wir aber Spulen mit unter­schied­li­cher Windungs­zahl verwen­den, kommt es zu einer Verän­de­rung, die Span­nung wird trans­for­miert. Weni­ger Windun­gen in der Empfän­ger­spule führen dazu, dass die Span­nung an der Ausgangs­spule gerin­ger ist als in der Eingangs­spule. Ein sehr nütz­li­cher Zweck, wenn es darum geht, 230 V Haus­halts­span­nung auf spiel- und hobby­freund­li­che Werte herun­ter zu trans­for­mie­ren. Das Verhält­nis von Eingangs- zu Ausgangs­span­nung entspricht direkt dem Verhält­nis der Windungs­zah­len von Primär­spule zu Sekundärspule.

Ein Trans­for­ma­tor, kurz Trafo, verträgt ausgangs­sei­tig auch mehrere Sekun­där­spu­len, dieses Prin­zip finden wir in den übli­chen Modell­bahn­tra­fos, in denen es eine feste Sekun­där­spule für den Gerä­te­aus­gang und eine varia­ble Sekun­där­spule für die Fahr­span­nung gibt. Andere Konstruk­tio­nen, bei denen es keiner varia­blen Ausgangs­span­nung bedarf, haben mehrere Sekun­där­spu­len unter­schied­li­cher Windungs­zahl, an denen bedarfs­ge­recht verschie­dene Span­nun­gen für diffe­ren­zierte Zwecke abge­grif­fen werden können.

Mehr­be­reich­stra­fos

Ganz raffi­niert wird es, wenn die Spulen der Sekun­där­span­nun­gen nicht völlig sepa­riert sind, sondern unter­ein­an­der verbun­den. Genau genom­men handelt es sich dabei um eine Spule, die an genau defi­nier­ten Stel­len Abgriffe besitzt. Zwischen den einzel­nen Abgrif­fen liegen dann Sekun­där­span­nun­gen an, die der Primär­span­nung im selben Verhält­nis entspre­chen wie die Windungs­zahl zwischen den beiden Abgrif­fen der Windungs­zahl der Primärspule.

Wich­tig: Die von den Sekun­där­spu­len abzu­ver­lan­gende Leis­tung ist selbst­ver­ständ­lich begrenzt. Deshalb finden sich auf jedem handels­üb­li­chen Trafo oder Netz­teil konkrete Anga­ben, welche Ausgangs­span­nun­gen mit welcher Leis­tung belas­tet werden dürfen.

Der Stelltrafo

Um eine varia­ble Ausgangs­span­nung z. B. zur Fest­le­gung der Fahr­ge­schwin­dig­keit unse­rer Trieb­fahr­zeuge zu erhal­ten, gibt es den Stell­trafo. Hier kommt ein ring­för­mi­ger Kern zum Einsatz, auf den die Spulen gewi­ckelt sind. An der (nicht isolier­ten!) Sekun­där­spule kann ein Schlei­fer frei bewegt werden, um Windungs­zahl und damit Ausgangs­span­nung zu verän­dern. (Dieses Prin­zip der Fahr­ge­schwin­dig­keits­re­ge­lung ist seit Jahr­zehn­ten über­holt durch verbes­serte Fahr­ge­räte z. B. mit Impuls­län­gen­steue­rung, Glocken­an­ker-Moto­ren mit einstell­ba­rem Span­nungs­reg­ler und die digi­tale Steuerung.)

So ein handels­üb­li­cher, mit der Anfangs­pa­ckung ausge­lie­fer­ter Trafo, der sowohl Fahr­span­nung als auch Versor­gung für Beleuch­tung und Magnet­ar­ti­kel liefert, ist selten belast­bar. Das merken Sie, wenn beim Schal­ten mehre­rer Weichen die Beleuch­tung flackert oder mehrere Weichen gleich­zei­tig gar nicht schalt­bar sind. Welche Strom­stär­ken einzelne Verbrau­cher »ziehen«, zeigt die Tabelle:

Gerät
Strom­stärke
Innen­be­leuch­tung pro Waggon (Lampen)
50 … 100 mA 
Innen­be­leuch­tung pro Waggon (LED)
40 mA 
Stirn­be­leuch­tung (Lampen)
50 … 100 mA 
Stirn­be­leuch­tung (LED)
20 mA 
Lokmotor 
100 … 1000 mA 
Magnet­spu­len­an­trieb (Weichen, Form­si­gnale, Entkupp­ler, Relais) 
600 … 2500 mA 
DIL-Relais (Antriebs­spule)
15 … 40 mA 

Die Magnet­an­triebe sind die heftigs­ten Verbrau­cher, schon das Schal­ten zweier Weichen gleich­zei­tig kann den Trafo »in die Knie zwingen«.

Deshalb ist die Anschaf­fung eines oder mehre­rer leis­tungs­stär­ke­rer Trafos unab­ding­bar. So können Fahr­be­trieb und Peri­phe­rie versor­gungs­tech­nisch sepa­riert werden.

Um Elek­tro­nik mit Span­nung zu versor­gen, rüsten Sie diese selbst mit einer Gleich­rich­tung und Span­nungs­glät­tung aus, das ist entschie­den billi­ger als die Anschaf­fung konfek­tio­nier­ter Netz­teile und vermei­det Kabelsalat.

Trafos zusammenschalten?

Immer wenn man denkt, jetzt sei man mit genü­gend Trafos ausge­stat­tet, um alle gleich­zei­tig betrie­be­nen Verbrau­cher zu versor­gen, kauft man sich noch ein ganz tolles Ausstat­tungs­stück dazu und schon klemmt es wieder irgendwo und man muss eine weitere Span­nungs­quelle besorgen.

Bei einem zusätz­li­chen Stück Inven­tar ist das zunächst mal einfach, denn man kann den neuen Trafo für eben jenes Objekt verwen­den und nach Maßgabe verfüg­ba­rer Leis­tung auch noch weitere Neuzu­gänge anschlie­ßen. Aber was, wenn ein Anla­gen­stück dazu gebaut wurde und die Häuser- und Stra­ßen­be­leuch­tung mit dem Rest der klei­nen Welt konform geschal­tet werden soll? Da liegt der Versuch nahe, einfach die Ausgänge zweier Trafos mit iden­ti­scher Sekun­där­span­nung paral­lel zu schal­ten, denn bei Paral­lel­schal­tung von Span­nungs­quel­len addiert sich deren Leis­tung. So einfach ist das aber nicht, denn da kommt ja Wech­sel­span­nung aus den Ausgän­gen heraus und das hat zwei unschöne Nebenwirkungen.

Problem 1: Phasenlage

Wech­sel­span­nung vertauscht die Pola­ri­tät der Ausgänge im Hunderts­tel-Sekun­den-Rhyth­mus. Bei zwei nicht bauglei­chen Trafos können Sie aber nicht sicher sein, ob die Ausgangs­buch­sen, die sie da verbin­den, auch dieselbe Phasen­lage haben. Wenn Sie sich da irren, sind gegen­pha­sige Pole mitein­an­der verbun­den und die Span­nun­gen heben sich gegen­sei­tig auf. Deshalb finden sich in Fach­bü­chern häufig ausführ­li­che Anlei­tun­gen, wie man für solche Situa­tio­nen der Phasen­lage der Trafos abstimmt.

Auf dieser Website finden Sie zu diesem Thema nichts! Und damit kommen wir zur zwei­ten und bedeu­tend wich­ti­ge­ren Schwie­rig­keit beim Zusam­men­schal­ten von Trafos. So etwas ist nämlich über­aus gefährlich.

Problem 2: Rückwärtsinduktion

Nehmen wir mal an, einer der beiden Trafos sei ans Netz ange­schlos­sen, der andere aber nicht, sein Netz­ste­cker hängt irgendwo lose herum. Dann wird Trafo 1 mit 230 V primär beschickt und wandelt das ordent­lich in meinet­we­gen 14 V sekun­där um. Diese 14 V versor­gen nun mehr schlecht als recht die zahl­rei­chen Verbrau­cher, denn die Leis­tung von Trafo 2 fehlt ja.

Trafo 2 ist aber sekun­där mit dem Ausgang von Trafo 1 verbun­den, in die Sekun­där­spule von Trafo 2 gelan­gen also 14 V Wech­sel­span­nung, die Trafo 2 nun auf umge­kehr­tem Wege in seine Primär­spule indu­ziert, wo aller­dings 230 V erzeugt werden. Und diese 230 V liegen am unge­schützt herum­bau­meln­den Netz­ste­cker von Trafo 2 an! Schöne Grüße auch an die Krankenkasse!

Deshalb die drin­gende Bitte: Erhal­ten Sie sich Ihre Gesund­heit und Ihren Besitz, indem Sie auf solche Expe­ri­mente verzich­ten. Jeder Trans­for­ma­tor benö­tigt sein urei­gens­tes Betä­ti­gungs­feld; das Zusam­men­schal­ten mehre­rer Trans­for­ma­to­ren ist grobe Fahrlässigkeit!

Hoch­ge­fähr­lich: Das Zusam­men­schal­ten mehre­rer Transformatoren!
Abhilfe: Saubere Tren­nung der Zuständigkeiten

Tipp: Computer-Netzteile recyclen

Wenn ein Compu­ter verschrot­tet wird, liegt das meist nicht daran, dass er rundum ver­braucht ist, sondern dass seine Tech­no­lo­gie nicht mehr zeit­ge­mäß ist. Die Netz­teile in den Compu­tern jedoch sind in den meis­ten Fällen noch brauch­bar, wirk­lich sicher und vergli­chen mit den im Modell­bau­be­reich ange­bo­te­nen Trafos wahre Kraftpakete.

Diese Netz­teile sind so konstru­iert, dass sie ohne Sicher­heits­be­den­ken direkt an den Anla­gen-Unter­bau geschraubt werden können. Sie

  • sind schutz­iso­liert,
  • sind leis­tungs­fä­hig,
  • liefern modell­bahn­ge­rechte Gleich­span­nun­gen von 12 V, 5 V und 3 V,
  • besit­zen eine Last­re­ge­lung und
  • ein Kühl­ven­ti­la­tor ist auch schon einbaut.

Aus dem Netz­teil kommt ein dicker Kabel­baum hervor, dessen Kabel in unter­schied­li­chen Arten von Steckern enden. Die Kabel­far­ben sind bestimm­ten Span­nun­gen zuge­ord­net; die Viel­falt der Span­nun­gen ist je nach Bauart unterschiedlich.

Auf dem Gehäuse finden Sie Aufkle­ber mit Infor­ma­tio­nen, wie hoch die einzel­nen Ausgangs­span­nun­gen belas­tet werden dürfen. Die übli­chen Zuord­nun­gen der Kabel­far­ben zeigt die Tabelle rechts; Sie soll­ten diese im Einzel­fall aber mittels Multi­me­ter überprüfen.

Netz­teile vom Typ ATX müssen Sie aller­dings über­lis­ten, denn sie arbei­ten nur, wenn sie an die Haupt­pla­tine eines Compu­ters ange­schlos­sen sind. Bei manchen reicht es, das grüne Kabel mit schwarz kurz­zu­schlie­ßen, schon ist die Kontroll­schal­tung über­lis­tet. Andere benö­ti­gen eine Last zwischen diesen beiden Anschlüs­sen, um einwand­frei zu arbei­ten; in diesem Fall fügen Sie eine Lampe mit 5 V /​2 W zwischen grün und schwarz ein. Welches Netz­teil welche Art der Über­brü­ckung benö­tigt, müssen Sie empi­risch ermitteln.

Gewiss, die Verwen­dung eines Compu­ter-Netz­teils entspricht nicht so ganz den EU-Sicher­heits­an­for­de­run­gen für Spiel­zeug, aber warum sollen wir bei unse­rem Hobby nicht auch die weit­ge­hende Ausle­gung der Indus­trie benut­zen. Modell­bahn ist kein Spiel, sondern ernst­haf­tes Hobby. Und sicher sind die PC-Netz­teile auf jeden Fall, solange Sie sie nicht öffnen und darin etwas verändern.

Als zusätz­li­che Siche­rungs­maß­nahme empfehle ich Ihnen, jeden vom PC-Netz­teil abge­grif­fe­nen Versor­gungs­strom­kreis einzeln mit einer Schmelz­si­che­rung abzu­si­chern, damit bei Über­las­tun­gen oder Kurz­schlüs­sen nicht erst die Siche­rung des Netz­teils abschal­ten muss.

Die elek­tro­ni­schen Zube­höre benö­ti­gen Gleich­span­nung, um zu funk­tio­nie­ren; der Modell­bahn­trafo liefert aber am »Zube­hör­aus­gang« meist Wech­sel­span­nung. Sie aufzu­be­rei­ten, ist kein Problem mit einer ganz einfa­chen Schaltung.

Zunächst muss die Wech­sel­span­nung mit einem Gleich­rich­ter zu einer Gleich­span­nung umge­wan­delt und mit einem Konden­sa­tor ein wenig geglät­tet werden. Um die Span­nung noch »glat­ter« zu bekom­men, bedient man sich eines Span­nungs­reg­lers. Schal­tun­gen der Modell­bahn­elek­tro­nik brau­chen meist eine Span­nung von 12 V; die liefert ein Regler des Typs 7812. Damit lassen sich sowohl die Elek­tro­nik als auch die von ihr gesteu­er­ten »Strom­fres­ser« zugleich betreiben.

Die Span­nung vom Trafo­aus­gang wird zunächst mit einem Brücken­gleich­rich­ter sortiert. Direkt hinter dem Gleich­rich­ter kann die Gleich­span­nung für Magnet­ar­ti­kel abge­grif­fen werden, da kommt es nicht auf Glät­tung und Rege­lung an. Die Diode vor dem Glät­tungs-Konden­sa­tor am Eingang des Span­nungs­reg­lers verhin­dert, dass sich die Magnet­ar­ti­kel an dessen Ladung »bedie­nen«.

Die Universal-Versorgung für die Peripherie

Diese kleine Schal­tung ist in der Lage, sowohl gere­gelte Span­nun­gen für die Elek­tro­nik als auch »Kraft­strom« für Magnet­ar­ti­kel zu liefern. Das gemein­same Bezugs­po­ten­tial erlaubt es, Magnet­ar­ti­kel elek­tro­nisch zu schal­ten: Die elek­tro­ni­schen Kompo­nen­ten liefern im akti­ven Zustand ein nega­ti­ves Signal, das direkt vom Magnet­ar­ti­kel umge­setzt werden kann. Der Unter­schied liegt im posi­ti­ven Poten­tial, dass für die Elek­tro­nik geglät­tet ist und für die Spule wellig, aber kräftig. 

Im Nach­fol­gen­den finden Sie ausführ­li­che Erläu­te­run­gen zu den Komponenten.

1. Gleichspannung glätten

Einstei­ger schät­zen die Funk­tion des Gleich­rich­ters häufig falsch ein, deshalb hier zur Erläu­te­rung: Der Gleich­rich­ter sorgt ledig­lich dafür, dass die Eingangs­span­nun­gen nach Plus und Minus sortiert werden – also eine rein quali­ta­tive Gleich­rich­tung, die Span­nung pulsiert weiter mit 50 Hz.

Auf die Höhe der Span­nung hat der Gleich­rich­ter keinen Einfluss (mal abge­se­hen von je 0,6 V Verlust auf beiden Seiten wegen des Span­nungs­ab­falls in den Dioden). Die stän­dig auf- und abschwel­lende Span­nungs­höhe gibt der Gleich­rich­ter unver­än­dert an seine Ausgänge weiter.

Die so gleich­ge­rich­tete Span­nung gilt als unge­glät­tete Gleich­span­nung, die stän­dig zwischen dem höchs­ten Span­nungs­wert und Null schwankt.

Da Wech­sel­span­nung mit einer Frequenz von gemein­hin 50 Hertz schwingt, erfol­gen die Wech­sel so schnell, dass anspruchs­lo­sere Bauteile diese Schwan­kun­gen hinneh­men – und wir Menschen mit unse­ren trägen Sinnen ohnehin.

So stellt sich die subjek­tive Span­nung als ein Mittel­wert aus den Einzel­wer­ten inner­halb eines Durch­laufs dar. Dieser Wert wird als Effek­tiv­span­nung bezeich­net und auf Wech­sel­strom­quel­len (Trafos) auch so ange­ge­ben, abge­kürzt mit Ueff.

Doch nicht alle Bauteile und Schal­tun­gen sind mit pulsie­ren­der Gleich­span­nung zufrie­den. Gerade in der Elek­tro­nik gibt es genü­gend Bauteile, die mit schwan­ken­der Versor­gung unzu­ver­läs­sig arbeiten. Ein erster Schritt zur Minde­rung der Schwan­kun­gen ist die Benut­zung eines Konden­sa­tors, der einfach zwischen die Ausgänge des Gleich­rich­ters geschal­tet wird. Bei hohen Pegeln kann er sich aufla­den, bei nied­ri­gen Pegeln gibt er seine Lade­span­nung an den Ausgang ab und verhin­dert damit das Durch­sa­cken der Versor­gungs­span­nung bis ganz auf Null. Die Versor­gungs­span­nung ist damit nicht mehr ganz so stark schwan­kend, aber ganz »glatt« ist sie noch nicht, obwohl der Konden­sa­tor in dieser Funk­tion als Glät­tungs­kon­den­sa­tor bezeich­net wird. Eine häufig gestellte Frage ist die nach der Dimen­sio­nie­rung des Glät­tungs-Elkos, in der Fach­li­te­ra­tur auch unter der Bezeich­nung Lade-Elko zu finden. Die Erklä­rung ist etwas komplizierter: Wich­tig ist zunächst die Spit­zen­span­nung, die hinter dem Gleich­rich­ter anzu­tref­fen und ca. 1,4 mal so hoch ist wie die Effek­tiv­span­nung des Trafos. Liefert der Trafo also laut Typen­schild 14 Veff, dann beträgt die Spit­zen­span­nung Umax=19,6 V. Soll für eine Schal­tung, die einen Strom­be­darf I von 500 mA hat, die Span­nung (Umin) nicht unter 12 V sinken, können wir die benö­tigte Kapa­zi­tät nach neben­ste­hen­der Formel berechnen. Dabei ist m die Anzahl der Span­nungs­ma­xima pro Sekunde, die den Gleich­rich­ter verlas­sen. Bei der orts­üb­li­chen Wech­sel­span­nung von 50 Hz ist ein Wert von 100 einzu­set­zen, weil der Brücken­gleich­rich­ter ja die Maxima beider Pole erfasst.

Als nächs­ter E‑Wert bietet sich 68 µF an.

Mittels einer einge­schleif­ten Spule ließe sich das noch weiter glät­ten, beque­mer geht es jedoch mit einem Spannungsregler.

2. Spannungsregler

Eine bessere Glät­tung als mit dem Glät­tungs­kon­den­sa­tor erzie­len wir mit einem Span­nungs­reg­ler. Dabei handelt es sich um recht simple inte­grierte Schal­tun­gen (IC), auch äußer­lich. Sie besit­zen drei Anschlüsse: einen Eingang, einen Ausgang und einen für das Bezugs­po­ten­tial. Letz­te­res kann posi­tiv oder nega­tiv sein, je nach­dem, ob der posi­tive oder der nega­tive Teil der Gleich­span­nung gere­gelt werden soll. Bei der Modell­bahn-Elek­tro­nik wird regel­mä­ßig die posi­tive Span­nung gere­gelt, die dafür zustän­dige IC-Fami­lie heißt Posi­tiv-Span­nungs­reg­ler.

Es gibt Span­nungs­reg­ler, die werk­sei­tig auf eine bestimmte Span­nung einge­stellt sind, und solche, deren gere­gelte Ausgangs­span­nung man durch äußere Beschal­tung beein­flus­sen kann. 

In Strom­ver­sor­gun­gen benut­zen wir Fest­span­nungs­reg­ler, denn hier wollen wir unsere Betriebs­span­nung abgrei­fen und an der sollte sich nichts ändern.

Festspannungsregler

Eine bessere Glät­tung als mit dem Glät­tungs­kon­den­sa­tor erzie­len wir mit einem Span­nungs­reg­ler. Dabei handelt es sich um recht simple inte­grierte Schal­tun­gen (IC), auch äußer­lich. Sie besit­zen drei Anschlüsse: einen Eingang, einen Ausgang und einen für das Bezugs­po­ten­tial. Letz­te­res kann posi­tiv oder nega­tiv sein, je nach­dem, ob der posi­tive oder der nega­tive Teil der Gleich­span­nung gere­gelt werden soll. Bei der Modell­bahn-Elek­tro­nik wird regel­mä­ßig die posi­tive Span­nung gere­gelt, die dafür zustän­dige IC-Fami­lie heißt Posi­tiv-Span­nungs­reg­ler.

Es gibt Span­nungs­reg­ler, die werk­sei­tig auf eine bestimmte Span­nung einge­stellt sind, und solche, deren gere­gelte Ausgangs­span­nung man durch äußere Beschal­tung beein­flus­sen kann. In Strom­ver­sor­gun­gen benut­zen wir Fest­span­nungs­reg­ler, denn hier wollen wir unsere Betriebs­span­nung abgrei­fen und an der sollte sich nichts ändern.

Regelstandard: die 78er-79er-Familie

Fest­span­nungs­reg­ler gibt es für verschie­dene Ausgangs­span­nun­gen und Belas­tun­gen. Für Hobby-Anwen­dun­gen hat sich (u.a. auch aus Preis­grün­den) die so genannte »78er-Fami­lie« etabliert, das sind IC, deren Typen­be­zeich­nun­gen mit der Zahl 78 beginnen.

Alles was in der Typen­be­zeich­nung nach der 78 kommt, gibt Aufschluss über die Eigen­schaf­ten des jewei­li­gen Familienmitglieds.

Steht da zunächst der Buch­stabe L, dann sind es die leis­tungs­schwä­che­ren Typen, die maxi­mal 100 mA Ausgangs­strom verkraf­ten. Anschlie­ßend folgt eine weitere zwei­stel­lige Zahl, die die gere­gelte Ausgangs­span­nung angibt.

Achtung Falle: Eine 75 weist nicht auf 75 V hin, sondern auf nur 7,5 V!

Für Modell­bahn­zwe­cke dürfte in der Regel eine 12 oder 15 am Ende stehen oder eine 05, wenn Sie auf 5 V basie­ren­den Bautei­len arbeiten.

Folgen die dritte und vierte Ziffer unmit­tel­bar auf die 78, dann handelt es sich um die mit 1 A belast­ba­ren Typen. Der Kenn­buch­stabe S in der Mitte iden­ti­fi­ziert dieses Teil als für 2 A geeignet.

Die 78er-Reihe findet ihr nega­ti­ves Pendant in der 79er-Reihe; alle Fest­span­nungs­reg­ler, deren Typen­be­zeich­nung mit 79 beginnt, regeln nega­tive Span­nun­gen und sind mit dem mitt­le­ren Anschluss an posi­ti­ves Bezugs­po­ten­tial anzuschließen.

So ein Span­nungs­reg­ler kann natür­lich nur eine gere­gelte Span­nung liefern, deren Wert gerin­ger ist als die Eingangs­span­nung. Den Verlust im Regler müssen Sie mit einer um mindes­tens 2 bis 3 V über der gewünsch­ten Ausgangs­span­nung liegen­den Eingangs­span­nung ausgleichen.

Ande­rer­seits aber darf die Eingangs­span­nung auch wieder nicht zu hoch sein, denn endlos herun­ter regeln lässt sie sich auch nicht. Für die in Hobby-Anwen­dun­gen inter­es­san­ten Ausgangs­span­nun­gen betra­gen die Maxi­mal­werte 10 V für 5 V Ausgangs­span­nung und 19 V für 12 V Ausgangs­span­nung. Je höher die Ausgangs­span­nung ist, desto gerin­ger die rela­tive Diffe­renz zur maxi­ma­len Eingangsspannung.

Der Glät­tungs­kon­den­sa­tor nach dem Gleich­rich­ter darf beim Einsatz eines nach­fol­gen­den Span­nungs­reg­lers deut­lich klei­ner ausfal­len: Für die 78er und 79er reichen 0,33 µF bis 1 µF als Eingangs­glät­tung aus.

3. Noch etwas glatter

Aller­dings ist das, was den Regler verlässt, immer noch keine völlig geglät­tete Span­nung. Wer vermu­tet, da käme auf dem Oszil­lo­skop eine ganz gerade Linie raus, irrt. Auch die gere­gelte Ausgangs­span­nung hat noch eine gewisse Rest­wel­lig­keit, bei der 78er- und 79er-Fami­lie liegt sie bei ca. 4% der Ausgangsspannung.

Sollen inte­grierte Schal­tun­gen aus dieser Span­nungs­quelle versorgt werden, muss noch ein Konden­sa­tor von ca. 100 nF nach­ge­schal­tet werden, um die Rest­wel­lig­keit aufzu­fan­gen. Dieser Konden­sa­tor sollte räum­lich so dicht wie möglich am Regler instal­liert werden, also am besten gleich in die dem Ausgang und dem Masse­an­schluss nächst­lie­gen­den Platinenlöcher.

So eine Versor­gung lässt sich leicht auf einer Strei­fen­pla­tine reali­sie­ren. Bei einer Größe von max. 25 × 10 mm lässt sie sich leicht direkt am Ort des Gesche­hens unter­brin­gen oder in die zu versor­gende Schal­tung integrieren.

Zwei Vari­an­ten von gleich­ge­rich­te­ten und geglät­te­ten Span­nungs­ver­sor­gun­gen, links für geringe Leis­tun­gen, rechts für höhere

Und noch ein weite­rer Konden­sa­tor empfiehlt sich, der aber weit weg vom Regler, dafür in unmit­tel­ba­rer Nähe jedes in der Schal­tung benutz­ten inte­grier­ten Schalt­krei­ses unter­zu­brin­gen ist. Diese dienen der Stör­si­cher­heit der einzel­nen IC und ihre Kapa­zi­tät sollte rd. 10 nF betragen.

Die Ringleitung

Wir schal­ten von einem Bedien­pult oder mit einer wie auch immer beschaf­fe­nen Fern­be­die­nung. Doch woll­ten wir jede Aktion direkt zum Verbrau­cher über­tra­gen, brauch­ten wir dafür einen erheb­li­chen Kabel­auf­wand: viele dünne für Signal­an­steue­run­gen oder dicke für Magnet­ar­ti­kel. Tren­nen wir aber auf nach Signal­span­nung und Betriebs­span­nung, redu­ziert sich der Aufwand erheb­lich. Anstatt vieler dicker Kabel mit geschal­te­ter Betriebs­span­nung brau­chen Sie nur ein beson­ders dickes mit drei Phasen, das unter der Anlage in die Nähe aller Verbrau­cher­schwer­punkte führt. So haben wir die benö­tig­ten Span­nun­gen immer auf kurzem Weg zur Verfügung.

Dafür müssen Sie Kabel mit großem Quer­schnitt nehmen, um unter­wegs nicht zu viel Verluste durch den Leitungs­wi­der­stand zu erfah­ren. Gut geeig­net sind die eigent­lich für Instal­la­ti­ons­zwe­cke gedach­ten NYM-Leitun­gen mit 1,5 mm². Dank ihrer Stabi­li­tät müssen sie nicht so häufig fixiert werden. An den Versor­gungs­punk­ten wird ein Stück Strei­fen­pla­tine oder Lötleiste unter die Anlage geschraubt, worauf die einzel­nen Kompo­nen­ten zugrei­fen können.

Mindest­be­darf sind folgende Ringleitungen:

  • posi­ti­ves unge­glät­te­tes Poten­tial für Magnet­an­triebe, Moto­ren etc.
  • posi­ti­ves, gere­gel­tes Poten­tial für Elek­tro­nik, gesteu­erte Beleuch­tung, Licht­si­gnale etc.
  • gemein­sa­mes nega­ti­ves Potential.

Somit müssen nur noch die Steu­er­lei­tun­gen vom Stell­pult zu den Verbrau­chern oder zu deren vorge­schal­te­ten Steue­rungs­mo­du­len oder Boos­tern führen.

Auf diese Ring­lei­tung beziehe ich mich in den diver­sen Schal­tungs­vor­schlä­gen dieser Seiten.