Toleranz, aber nach Regeln: Die E-Reihen
Aus ökonomischer Sicht macht es wenig Sinn, jeden nur denkbaren Bauteilwert auch industriell herzustellen. Deshalb haben sich Hersteller und Weiterverarbeiter schon vor langer Zeit darauf geeinigt, nur ganz bestimmte Werte ins Produktionsschema aufzunehmen. Diese in so genannten E‑Reihen erfassten Werte gehorchen einer auf den ersten Blick eigenwilligen Systematik, die sich bei näherer Kenntnis der Hintergründe aber aufhellt.
Eine E-Reihe gibt die Werte der handelsüblichen Bauteile für jede Zehnerpotenz vor, also steht z. B.
5,6 für 5,6 Ω, 56 Ω, 560 Ω, 5,6 kΩ, 56 kΩ, 560 kΩ, 5,6 MΩ, 56 MΩ, 560 MΩ bei Widerständen (üblicherweise E12 und E24) oder
4,7 für 4,7 pF, 47 pF, 470 pF, 4,7 nF, 47 nF, 470 nF, 4,7 µF, 47 µF, 470 µF bei Kondensatoren (üblicherweise E6 und E12).
Die Werte in den E-Reihen sind so gewählt, dass sich die maximalen Toleranzbereiche zweier nebeneinander liegender Werte überlappen. Aus dem Zusammenspiel von E-Reihe und Toleranzbereich ergeben sich die krummen, aber immer wieder gleichen Werte. Toleranzen von 10 bis 20% sind üblicher Standard und für Modellbauanwendungen hinreichend genau.
Die E-Nummer gibt an, wie viele Werte es innerhalb der Reihe gibt.