Die simpelste Form eines Relais ist quasi der »verlängerte Arm« eines anderwärts betätigten Schalters.
Relais
Mit Relais lassen sich Schaltvorgänge elektromagnetisch auf Entfernung vollziehen. Auch wenn sie immer mehr von Halbleiter-Schaltungen verdrängt werden, sind Relais trotz ihres vergleichsweise hohen Stromverbrauchs dennoch von Nutzen für manche Modellbahnanwendung.
Ein subjektiver Grund für die Beliebtheit von Relais in Modellbahnerkreisen ist naheliegend: Man kann ihre Funktion sehen und hören, Halbleiter dagegen arbeiten heimlich und leise, was sie in den Augen vieler Hobbykollegen suspekt erscheinen lässt.
Es gibt einige Situationen, da sind Relais der Halbleitertechnik tatsächlich überlegen. So bedarf zum Beispiel die galvanische Trennung, also die strikte Trennung von Spulen- und Schaltstromkreis bei Halbleitern eines zusätzlichen Aufwands, während sie den Relais genuin ist.
Relais sind in meist quaderförmigen Gehäusen untergebracht, um die Kontakte vor Staub zu schützen. Die Anschlüsse sind als Lötfahnen, Steck- oder Schraubkontakte aus dem Gehäuse herausgeführt.
Die technischen Daten zu einem Relais enthalten neben der Betriebsspannung der Spule (Erregerspannung) Angaben zur Schaltspannung, zum Schaltstrom und zur Schaltleistung. In den meisten Fällen sind diese Grenzwerte so hoch, dass wir Modellbahner sie mit unseren Bedürfnissen nie erreichen.
Zum Einbau in Modelle benötigen wir regelmäßig sehr kleine Ausführungen. Hier kommt uns die moderne Schaltungstechnik entgegen, die platinengeeignete Relais in den Abmessungen integrierter Schaltungen benötigt. Diese »DIL-Gehäuse« (Dual in line, alle Kontakte in zwei Reihen im Rastermaß 2,54 mm angeordnet) passen in die IC-Reihen von Standardplatinen und sind so klein, dass sie sich in H0-Personenwagen leicht verstecken lassen. Die meisten von ihnen sind als einfache oder doppelte Umschalter ausgelegt (Bild rechts).
Manchmal ist es nicht so einfach, die Anschlüsse kleiner Bauformen ihren Funktionen zuzuordnen. Zur Identifizierung der Anschlüsse ist auf vielen Gehäusen die Anschluss-Belegung in Form eines winzigen Schaltplans aufgedruckt. Wenn kein Typenblatt verfügbar ist, muss empirisch ermittelt werden, welcher Anschluss denn im Ruhe- und im Arbeitszustand mit welchen anderen Anschlüssen verbunden ist, was aber auch recht leicht von der Hand geht.
Noch kleiner, aber nicht für große Stromstärken geeignet sind Schutzgas-Rohrkontakte als Reed-Relais, die noch für weitere Zwecke anwendbar sind (siehe unten).
Selbsthaltende und bistabile Relais
Veröffentlicht am 16.10.2022
Normale Relais verbinden die Arbeitskontakte nur solange Strom durch die Spule fließt, also solange der Taster gedrückt ist. Oft benötigt man jedoch einen fernbetätigten Schalter, der seinen Zustand nach dem Loslassen des Tasters beibehält.
Reed-Relais
Veröffentlicht am 15.10.2022
Wird ein SRK mit einer Spule umwickelt, entsteht daraus ein Relais, nach ihrem Erfinder Reed-Relais benannt.