Zwar ist es egal, wie herum ein digitales Fahrzeug auf dem Gleis steht, denn über die Fahrtrichtung entscheidet der Decoder, dennoch sollten Sie sich einige Gedanken zur Polung am Gleis machen.
Bei schlichten Inselanlagen zum Beispiel sind im Analogbetrieb Plus und Minus in der Regel identisch mit der jeweils inneren und äußeren Schiene. Das ist auch im Digitalbetrieb zunächst kein Problem, doch auf dem gegenläufigen geraden Abschnitt eines Hundeknochens sind die Polungen bei Übernahme der alten Anschlüsse spiegelverkehrt. Werden dann im Bahnhofsbereich die Gleise durch Weichen verbunden, bedürfte es wie beim Analogbetrieb der Isolierung und Z-Schaltung.
Um die Freizügigkeit der digitalen Steuerung sicherzustellen, müssen wir bei solchen Gleisfiguren umdenken. Der Bahnhofsbereich wird durchgehend gleich gepolt und in den Kehr- oder Wendeschleifen wechselt die Polung wie bei einer eingleisigen Kehrschleife.
Das gilt, anders als bei der analogen Bahn, auch beim zweigleisigen Betrieb! Auch hier muss die Kehrschleife von den Hauptgleisen getrennt und beim Befahren umgeschaltet werden, denn bloßes Isolieren führte beim Überfahren zu Kurzschlüssen über die Räder. Der Abschnitt in der Kehrschleife ist also bei jedem Befahren anzupassen, am besten mit einem bistabilen Relais 2xUM, das von entsprechenden Ereignissen vor, in und hinter der Kehrschleife auf den benötigten Zustand gesetzt wird. Die Abbildung zeigt das Prinzip des Polwenders und seine Realisierung mit einem üblichen DIL-Relais auf einem Stück IC-Experimentierplatine.
Die Standardschaltung einer eingleisigen Kehrschleife kann beim Umrüsten der Anlage auf Digitalbetrieb nahezu unverändert übernommen werden.